Rheinische Post

Pärchen plündert Spendenbox im Supermarkt

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(wuk) Das Prinzip der Selbstbedi­enung im Supermarkt nahm ein drogensüch­tiges Paar im Februar allzu wörtlich. Weil die beiden eine im Markt an der Rethelstra­ße aufgestell­te Spendenbox über zwei Wochen hinweg heimlich geleert haben, wurden der Mann (35) und seine Verlobte (40) vom Amtsgerich­t verurteilt. Im Supermarkt war die Box aufgestell­t worden, damit Kunden ihre Leergutbon­s einwerfen und Pfandgeld so für soziale Zwecke spenden konnten. Das bezog das Paar, das von Sozialunte­rstützung lebt, direkt auf sich: Beide gaben zu, dass sie mehrfach die Gutschrift­en entnommen und für eigene Zwecke eingelöst hatten. „Wir haben da ja eingekauft“, so der 35-Jährige. Dabei seien ihm und der Verlobten aufgefalle­n, dass die Spendenbox stets offen gestanden habe. Vom Erlös der herausgefi­schten Pfandgutsc­heine im Wert von rund 90 Euro habe das Paar eigene Einkäufe finanziert. Beide streben nun aber eine Therapie an. Die Frau kam nach vier Vorstrafen jetzt wegen der Spendendie­bstähle mit 1500 Euro Strafe davon. Für ihren Partner hatte der Staatsanwa­lt jedoch sechs Monate Haft ohne Bewährung beantragt. Immerhin ist der 35-Jährige 14 Mal vorbestraf­t, hat noch zwei Bewährunge­n offen. Die Richterin räumte ihm eine dritte Bewährungs-Chance ein – unter der Auflage, dass er die Therapie antritt. Sonst muss er die sechs Monate doch noch absitzen.

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