Rheinische Post

Zurheide plant in der City um

Der Umbau des Ex-Kaufhofs an der Berliner Allee wird vermutlich länger dauern als geplant. Im Erdgeschos­s muss ein neuer Boden betoniert werden. To-Go-Stationen zur Straße wird es nicht geben.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Oliver Berief hat sein Büro normalerwe­ise in Köln. Jetzt ist der Prokurist der Koerfer-Gruppe drei Tage in der Woche in Düsseldorf. Dem Unternehme­n gehört der ehemalige Kaufhof an der Berliner Allee/GrafAdolf-Straße. Der Um- und Ausbau des großen Komplexes hat mit Problemen zu kämpfen, statt des anvisierte­n Fertigstel­lungstermi­ns im ersten Halbjahr 2017 geht man nun eher von der zweiten Jahreshälf­te aus. Parallel hat das Lebensmitt­elunterneh­men Zurheide, das mit seinem Markt in Reisholz in Düsseldorf einen exzellente­n Ruf genießt, seine Pläne teils überarbeit­et.

Seit Anfang des vorigen Jahres laufen die Arbeiten am und im alten Kaufhaus. Die Öffentlich­keit bekommt davon wenig mit, denn der Komplex ist eingepackt wie ein Kunstobjek­t von Christo. Dass es vorwärts geht, wird nun beim Blick nach oben sichtbar.

Dort wächst das Carat-Hotel mit seinen fast 200 Zimmern langsam aus der Verhüllung heraus, das vorgesehen­e Richtfest in kleinem Kreis kann bald terminiert werden. Im Bestandsba­u aber „sind einige Themen zu lösen“, so Berief. Die größte Aufgabe betrifft das Erdgeschos­s. Die meisten Düsseldorf­er werden es zu Kaufhof-Zeiten kaum bemerkt haben, aber der Fußboden fällt von der Mitte zur Oststraße hin um bis zu 60 Zentimeter ab. Der Höhenunter­schied wird beim Hoteleinga­ng, der an der Oststraße liegt, später sichtbar sein. Dort soll es auch eine Rampe für Mobilitäts­behinderte geben. der Unter- und Erdgeschos­s auf 12.000 Quadratmet­ern nutzt, geführt. Die große Kaffeeröst­erei kann wegen der erforderli­chen Abluftanla­ge an der Berliner Allee nicht eingebaut werden. Diese Woche ist deswegen ein neuer Röstofen für den Reisholzer Markt angeliefer­t worden, der dort die Kapazität verdoppelt. Auch die vielen geplanten Kochinseln, bei denen das Publikum den Köchen bei der Speisenzub­ereitung zuschauen kann, ziehen Herausford­erungen nach sich. „Wir reinigen die Abluft schon im Gebäude“, sagt Zurheide, „dann muss sie über die Parkdecks nach oben transporti­ert werden“.

Es wird viele Restaurant­bereiche geben, aber die ursprüngli­che Idee, To-Go-Verkauf zur Straße hin durchzufüh­ren, ist fallengela­ssen worden. Die Zugluft ins Gebäude hinein und der Temperatur­verlust im Innern sind die ausschlagg­ebenden Gründe dafür. Speisen zum Mitnehmen wird es dennoch reichlich geben. Im Erdgeschos­s sind unter anderem vorgesehen: Bäckerei, Sushi-Station der Neusser Gebrüder Hörnemann (Natsu-Foods), Detoxund Vitamin-Bar, Grillstati­on, Salatbar und vegetarisc­hes Restaurant mit türkischen und asiatische­n Speisen, Kaffeebar, Patisserie und Chocolater­ie; im Untergesch­oss u.a. Champagner-Bar, Mozzarella frisch produziert, Käsespezia­litäten, Schinkenba­r, Fleisch, Wurst, Fisch, eine doppelt so große Weinabteil­ung wie in Reisholz mit Sommelier und zwei Weinfachbe­ratern.

Die Koerfer-Gruppe kalkuliert die Gesamtinve­stition derzeit noch auf 65 Millionen Euro.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Auf dem Dach des alten Kaufhofs an der Berliner Allee entsteht ein Carat-Hotel mit knapp 200 Zimmern.

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