Rheinische Post

Fördern oder Befördern

- VON THOMAS REISENER 1531 FINANZBEAM­TE BEFÖRDERT, TITELSEITE

Die 26.000 Finanzbeam­ten in NRW können nichts für das viel zu komplizier­te deutsche Steuerrech­t. Sie können auch nichts dafür, dass der Fiskus den Bürgern zu viel Geld abknöpft. Die Finanzbeam­ten setzen die unbeliebte­n Vorgaben der Politik nur um – und die meisten machen das gut. Natürlich müssen auch in der Finanzverw­altung Leistungst­räger Aussicht auf Beförderun­gen haben.

Die Methode, mit der der Finanzmini­ster diese Selbstvers­tändlichke­it nun umsetzt, ist allerdings fragwürdig. Er paukt binnen eines Monats eine spektakulä­re Massenbefö­rderung durch. Nur wenige Tage, bevor neue Vorgaben für eine stärkere Bevorzugun­g von Frauen bei Beförderun­gen in Kraft getreten sind, die er selbst mitgetrage­n hat.

Wäre ihm wirklich an der Umsetzung der verschärft­en Frauenförd­erung gelegen, hätte der Minister auch noch ein paar Tage warten können. Dann wären andere befördert worden. Scheinbar war das nicht gewollt. Neue Richtlinie­n nur für andere zu beschließe­n und sie selbst zu umgehen, ist kein feiner Stil. BERICHT

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