Chronik der Tabubrüche
Der Hüftschwung von Elvis und nackte Tatsachen von Pin-up-Girl Betty Page reichten in den 50er Jahren schon aus, um nahezu ein Erdbeben auszulösen. Seitdem hat es unzählige Skandale in der Welt der Popmusik gegeben. Zeit für eine Chronik der größten Skandale und Tabubrüche – und wie sie die Gesellschaft möglicherweise verändert haben – die Dokumentation „Pop Scandals“.
Was früher als anrüchig galt, ist heute völlig normal. Die Filmautoren Nicole Kraack und Sonja Collison lassen PR-Menschen, Manager, Künstler und Boulevard-Journalisten erzählen. Sie schaffen eine interessante Querverbindung von Betty Page hin zu Madonna, die mit S/MMotiven ungefähr das gleiche machten, nur eben in zwei verschiedenen Epochen – und dafür heftig angegriffen und verurteilt wurden.
Weitere Beispiele werden aufgeführt, darunter auch die Beatles, Jim Morrison, Janis Joplin und die Rolling Stones. Und auch schwule Popstars wie „Frankie goes to Hollywood“bleiben nicht unerwähnt.
Vielleicht wären weniger Beispiele besser gewesen, denn so wird der Zuschauer vom Bemühen um eine nahezu lückenlose Chronik beinahe erschlagen. Die grundlegende Frage „Was führte und führt zu einem richtig deftigen Pop-Skandal?“bleibt dabei seltsam unbeantwortet. dpa