Rheinische Post

„Wer ein Goldini will, muss zum Rhein“

Düsseldorf­s Pokémon-Hotspot ist die Girardet-Brücke auf der Kö. Für die Jäger der kleinen Monster gibt es aber noch viele andere interessan­te Orte in der Stadt – mit jeweils Vor- und Nachteilen. Die Spieler verraten ihre Lieblingsp­lätze.

- VON LAURA IHME

Der Rhein ist nichts für Anfänger, meint Mike Pernox. „Da findet man vor allem Wasser-Pokémon – wenn man sie denn haben will. Wer zum Beispiel ein Goldini haben will, wird am Rhein fündig“, sagt er.

Mike Pernox ist 31 Jahre alt und ist seit ein paar Wochen im PokémonFie­ber. Und er ist so etwas wie der Chef-Monsterjäg­er von Düsseldorf, zumindest wenn es um die Organisati­on der Spieler geht: Pernox ist nämlich Administra­tor der Facebook-Gruppe „Pokémon Go Düsseldorf“, die inzwischen mehr als 2000 Mitglieder zählt, und hat sich um zusätzlich­e Mülltonnen und Toiletten für die Spieler an der Kö bemüht. Er weiß, wo die besten Plätze sind, um die Monster zu jagen.

„Dem Rhein würde ich als Standort drei von fünf Sternen geben. Die Wasser-Pokémon, die man dort findet, sind gut, es gibt Enton, Karpador und Goldini“, sagt er. Vor allem aus Karpador könne man später viel machen – das Pokémon entwickelt sich nämlich mit genügend Pflege weiter zu einem Pokémon namens Garados, und das ist zum Beispiel im Kampf mit anderen Spielern und ihren Monstern kaum zu schlagen.

„Wenn man aber ein Anfänger ist, ist man doch auf der Kö am besten aufgehoben. Da kann man schnell viele Punkte machen, viele Pokémon fangen und höhere Level erreichen“, sagt Pernox. Kumpel Julian Gemein stimmt ihm zu. Die beiden haben sich über das Pokémon-Spielen kennengele­rnt. „Und jetzt sehen wir uns eigentlich jeden Tag“, sagt Gemein. Dass die Pokémon-Spieler an der Girardet-Brücke nur aufs Handy starren und sich nicht miteinande­r unterhalte­n, können sie nicht bestätigen. „Im Gegenteil: Da herrscht echt eine tolle, friedferti­ge Stimmung. Und ich spreche eigentlich jeden an“, sagt Pernox.

Dass die Königsalle­e so beliebt ist, liegt daran, dass dort vier sogenannte Pokéstops liegen. Und diese ziehen besonders viele Pokémon an. „Und dadurch, dass so viele Spieler da sind, werden sogar noch mehr Monster angelockt“, erklärt Pernox. Manchmal sind auch seltene Pokémon dabei, so wie in der Nacht zu Freitag, als plötzlich das Pokémon Lapras für ein paar Minuten zu fangen war.

Aber eben nicht alle Pokémon zieht es an die Kö. „Wer zum Beispiel ein Glumanda haben möchte, muss in den Florapark gehen“, sagt Mike Pernox. Dort ist die einzige Stelle in Düsseldorf, wo es den kleinen Drachen gibt. Und er ist wertvoll: Wenn er sich nämlich weiterentw­ickelt, wird er zu Glurak, und der ist ein sehr starkes Pokémon.

„Toll ist es auch, im Benrather Schlosspar­k auf die Jagd zu gehen. Anders als auf der Kö muss man da richtig durch den Park laufen, um die Pokémon zu fangen.“Außerdem sei das Schloss die einzige Stelle in Düsseldorf, wo man das seltene Pokémon Magmar fangen könne.

Tja, und dann gibt es ja noch diese Pokémon, die man überall fangen kann, ob man will oder nicht. Taubsi ist so ein Pokémon. Anfängern mag es niedlich erscheinen, „aber irgendwann ist man nur noch genervt, weil Taubsi überall auftaucht“, sagt Mike Pernox. Willst du gelten, mach dich selten! Das gilt eben auch für Pokémon. Da muss sich Taubsi von Glumanda, Magmar und Co. noch eine Scheibe abschneide­n.

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Am Rhein lassen sich die Wasser-Pokémon wie hier Goldini besonders gut fangen.
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Taubsi ist so etwas wie der Golden Retriever unter den Pokémon: niedlich, aber mehr auch nicht.
 ?? RP-FOTOS: ENDERMANN, IHME (3) ?? Traumato lässt sich auf der Kö gern fangen und wird dort oft angelockt.
RP-FOTOS: ENDERMANN, IHME (3) Traumato lässt sich auf der Kö gern fangen und wird dort oft angelockt.
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