Rheinische Post

Schmidt heizt Konkurrenz­kampf an

Bayer Leverkusen­s Trainer hat für alle Positionen mindestens zwei Spieler im Aufgebot.

- VON STEFANIE SANDMEIER

ZELL AM SEE Roger Schmidt nahm die verlorene Einheit mit Humor. „Da habe ich als Wetterfros­ch wohl versagt“, sagte Bayers Trainer mit einem Augenzwink­ern. Wegen eines krachenden Gewitters musste der Test gegen den Regionalli­gaAufsteig­er Watzenborn-Steinberg nach nur zwölf Minuten abgebroche­n werden. Am Mittag noch hatte Schmidt gute Bedingunge­n prognostiz­iert. Nun sind solche Wetterkapr­iolen aber freilich nichts, was Bayer 04 aus der Ruhe bringen könnte. Dafür gibt es keinen Anlass. Dieses Gefühl vermittelt dieser Tage auch Sportchef Rudi Völler, der in Österreich das Trainingsl­ager entspannt verfolgt.

Schmidt ließ das Spiel gestern in einem teamintern­en Duell nachholen, das es richtig in sich hatte – das mit hohem Tempo und intensiven Zweikämpfe­n geführt wurde und den äußeren Eindruck bestärkte, dass sie bei Bayer 04 einiges vor haben in dieser Saison.

Vor allem in der Offensive scheint sich mit Kevin Volland, Karim Bellarabi und Chicharito ein Trio zu formieren, das für reichlich Unruhe und Torgefahr sorgen könnte. Das zumindest ist eine der positiven Erkenntnis­se der bisherigen Testauftri­tte: Dass sich die Werkself nicht nur qualitativ verbessern, sondern auch die Breite des Kaders verstärken konnte. Der ehemalige Hoffenheim­er Volland zeigt in seinen ers- ten Wochen jedenfalls keinerlei Anpassungs­schwierigk­eiten und harmoniert bereits vielverspr­echend mit seinen Sturmkolle­gen. Dahinter hat Schmidt mit Lars Bender, Julian Baumgartli­nger, Charles Aránguiz, Kevin Kampl oder Hakan Calhanoglu für das Mittelfeld die Qual der Wahl. Durch die Variabilit­ät der Spieler ist nun jede Position mehrfach und vor allem gleichwert­ig besetzt. Damit hat man einer der Lehren aus der vergangene­n Saison Rechnung getragen. „Als wir viele Spiele und gleichzeit­ig viele Verletzte hatten, hätten wir fast unsere Saisonziel­e verspielt“, erklärt Völler. „Wir wollen in dieser Saison gewappnet sein.“

Positiv könnte sich zudem auswirken, dass es gelang, wichtige Leistungst­räger zu halten. Von den namhaften Spielern hat nur Weltmeiste­r Christoph Kramer den Verein Richtung Mönchengla­dbach verlassen. Selbst den millionens­chweren Angeboten von Borussia Dortmund für Bellarabi und Ömer Toprak widerstand man. Vor allem Topraks Verbleib ist für Schmidt eine wichtige Personalen­tscheidung. „Dass Ömer bleibt, ist für uns Gold wert“, sagt er.

Schmidt hat seinen Wunschkade­r bekommen hat. „Es macht uns optimistis­ch, auf hohem Niveau wechseln, allen Spielern Einsätze garantiere­n und den Konkurrenz­kampf verschärfe­n zu können. Wir wollen unsere Kadergröße ausnutzen“, er- Bayers Trainer Roger Schmidt

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FOTO: IMAGO Gute Laune: Bayer Leverkusen­s Trainer Roger Schmidt (rechts) mit Robbie Kruse.

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