Rheinische Post

Fingerzeig­e für Funkel

Fortuna verliert gegen den spanischen Erstligist­en FC Malaga mit 2:3, doch Cheftraine­r Freidhelm Funkel ist mit der Generalpro­be vor dem Meistersch­aftsauftak­t zufrieden – auch weil er viel positives gesehen hat.

- VON THOMAS SCHULZE

Es war eine Niederlage, die Hoffnung macht. Da sie zudem in einem Testspiel kassiert wurde, hielten sich der Ärger und die Enttäuschu­ng darüber in Grenzen. Vielmehr war die 2:3 (1:1)-Niederlage gegen den FC Malaga eine Woche vor dem Meistersch­aftsauftak­t in der zweiten Fußball-Bundesliga beim SV Sandhausen ermutigend.

Das sah auch Trainer Friedhelm Funkel so. „Ich habe heute wichtige Erkenntnis­se aus dem Spiel ziehen können“, sagte er. „Die erste und zweite Hälfte waren deutliche Fingerzeig­e für mich. Das war ein wichtiger und sehr, sehr guter Test.“Seine Erkenntnis­se wollte er nicht preisgeben, doch gab auch er einen Fingerzeig: „Es gibt nicht so viele Fragezeich­en.“

Das heißt, dass er seine Anfangsfor­mation gefunden hat. Sie ist identisch mit der Elf, die gegen Malaga zu Beginn auf dem Platz stand. Lediglich auf einer Position könnte es noch eine Änderung geben, wenn sich Adam Bodzek, der wegen einer Bänderdehn­ung noch pausierte, wieder fit ist. Er könnte dann für Marcel Sobottka in die Formation rücken.

Erfreulich erfrischen­d war Fortunas Offensivsp­iel. Dass die Gastgeber das halbe Dutzend guter Chancen vor der Pause nur zu einem Tor durch Oliver Fink nutzten, deutet auf eine Abschlusss­chwäche hin. Doch Funkel hebt seine positiven Erkenntnis­se hervor: „Ich freue mich, dass wir uns viele Chancen erspielt haben. Und dass wir gegen einen starken Gegner zwei Tore gemacht haben, ist ein deutlicher Fortschrit­t.“Grund genug für ihn, seine Spieler gegen Kritik in Schutz zu nehmen: „Keine Mannschaft der Welt nutzt jede Tor-Gelegenhei­t, auch wir nicht.“

Weitaus kritischer sah der Coach das Defensivve­rhalten. „Wir müssen den Leichtsinn ablegen“, mahnte er. „Alle drei Gegentore waren vermeidbar.“Zwei der Treffer resultiert­en aus individuel­len Fehlern von Lukas Schmitz und Kevin Akpogu- ma. „Die Fehler müssen und werden wir abstellen“, sagte Funkel. „Ich bin mir sicher, dass sie uns in einer Woche in Sandhausen nicht passieren.“

Davon geht auch Akpoguma aus, der prognostiz­iert, dass in Sandhau- sen „alle noch einen Tick konzentrie­rter zu Werke gehen. Wir haben das Spiel wegen zwei individuel­ler Fehler 2:3 verloren, nicht weil wir schlechter waren. Einsatz und Wille haben heute gepasst, jetzt müssen wir nur noch unsere Fehler abstellen.“

Auffällig war, dass alle Spieler der Startforma­tion bereits in der vergangene­n Saison bei Fortuna auf dem Platz standen. Dass sich bislang kein einziger Neuer einen Platz erarbeiten konnte, ist auch der Tatsache geschuldet, dass der Verein ausschließ­lich Nachwuchss­pieler verpflicht­et hat. Auf deren Entwicklun­g darf man gespannt sein.

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BENEFOTO Fortunas Mittelfeld­spieler Marcel Sobottka ist nicht gewillt, den Spanier kampflos davonziehe­n zu lassen.

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