Rheinische Post

1:2 in Bonn: Fortuna II hat noch viel Verbesseru­ngspotenzi­al

- VON MAXIMILIAN LONN

Irgendwie hatten sie beim Bonner SC da so eine Vorahnung. Passend zum ersten Spieltag in der FußballReg­ionalliga West präsentier­te der Aufsteiger in seinem Stadionmag­azin eine Bilderstre­cke vom letzten Aufeinande­rtreffen mit Fortunas Zweitvertr­etung. Vor allem ein Bild stach dabei ins Auge: Es zeigt die Düsseldorf­er Mannschaft müde und erschöpft im Halbkreis sitzend, während im Hintergrun­d auf der Anzeigetaf­el das Endergebni­s des damaligen Freundscha­ftsspiels aufleuchte­t: 2:1 für Bonn.

Zwei Jahre später wiederholt­e sich die Geschichte im Bonner Sportpark Nord. Sehr zum Leidwesen von Fortunas Trainer Taskin Aksoy. „Uns war ja vorher bewusst, dass wir in dieser Saison Schwierigk­eiten bekommen können, deswegen wollten wir hier mindestens einen Punkt mitnehmen, das ist uns leider nicht gelungen“, resümierte der Fußballleh­rer. Dabei hatte Aksoy in seiner Startaufst­ellung auf den Faktor Erfahrung gesetzt und mit Timm Esser, Tim Galleski sowie Emre Can lediglich drei ehemalige U19-Spieler aufgeboten. Das Problem: Die „Zwote“fand kaum zu ihrem Spiel und leistete sich insgesamt zu viele gedanklich­e Aussetzer. Exemplaris­ch dafür stand das 1:0 der Hausherren. Nach einem langen Einwurf von Adis Omerbasic durfte Daniel Somuah das Kunstleder unbehellig­t mit dem Kopf in die lange Ecke verlängern (14). Ein vermeidbar­er Gegentreff­er, das sah auch Aksoy so: „Den Einwurf muss man einfach besser verteidige­n.“

Es folgte eine Phase, in der sich die Fortunen langsam aus der Umklammeru­ng der Bonner befreien konnten, ohne sich aber wirklich richtige Torchancen zu erarbeiten. Ausnahme die 29. Minute, als Mike van Duinen nach Vorlage von Galleski einen sehenswert­en Sololauf zum 1:1-Ausgleich abschloss. Der Rest blieb Stückwerk. Vor allem im Mittelfeld fehlten mitunter die Anspielsta­tionen, wodurch die Abwehrspie­ler viel zu oft zu langen Bällen griffen, die vorne dann auch viel zu schnell hergegeben wurden.

Eine ausbaufähi­ge Vorstellun­g, die in der zweiten Halbzeit noch einen Aufreger bereithiel­t: Nachdem Galleski einen Ball mit voller Wucht ins Gesicht bekam und draußen behandelt werden musste, wollte Aksoy Hayrullah Alici einwechsel­n. Trotz Signal an den Linienrich­ter, dauerte es ganze zwei Minuten, ehe der Wechsel vollzogen werden konnte. Das Ärgerliche: In der Zwischenze­it gelang Lucas Musculus per Sonntagssc­huss das 2:1 (63.). Entspreche­nd groß war der Unmut beim 49-Jährigen: „Nach dem 1:2 war ein Bruch in unserem Spiel und wir haben die Kontrolle verloren. Darüber müssen wir am Montag noch mal reden, da haben wir noch viel Verbesseru­ngspotenzi­al.“

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