Rheinische Post

Rochusclub stürzt Spitzenrei­ter

Die Düsseldorf­er besiegen Gladbach vor 4000 Zuschauern mit 5:1 und liegen in der Tennis-Bundesliga nur noch einen Punkt hinter dem neuen Tabellenfü­hrer Kurhaus Aachen. Teamchef Detlev Irmler gerät ins Schwärmen.

- VON TINO HERMANNS

Der Plan von Detlev Irmler, Teamchef des Allpresan Rochusclub Bundesliga­teams, ist aufgegange­n. Nach der unnötigen 2:4-Auswärtsni­ederlage beim Tabellense­chsten TK GW Mannheim, schickte Irmler zwei Tage später genau dasselbe Team gegen den Tabellenfü­hrer Badwerk Gladbacher HTC auf die Courts und rechnete mit einer Trotzreakt­ion seiner Jungs. Und genau die kam. Mit 5:1 bezwang der Rochusclub die Gladbacher, ließ sie so auf Tabellenpl­atz drei purzeln und machte TK Kurhaus Lambertz Aachen zum Liga-Spitzenrei­ter. „Es war ein großer Tennistag im Rochusclub mit großartige­m Sport. Düsseldorf kann sich über internatio­nales Spitzenten­nis freuen“, schwärmte Irmler.

So bereuten nur die wenigsten der 4000 Zuschauer, die zum Rolander Weg gepilgert waren, ihr Kommen. Die, die es taten, kamen wohl alle aus Gladbach. Die Düsseldorf­er Anhänger schwankten stundenlan­g zwischen Bangen und Glückselig­keit. Lukas Rosol (Weltrangli­ste 83), Peter Torebko (422) und Mats Moraing (435) gingen in ihren Einzeln alle in den Match-Tiebreak und alle gewannen. Besonders spannend machte es Rochusclub-Topakteur Rosol. Er hatte sich zwar nicht am Kollektivv­ersagen in Mannheim beteiligt, brauchte gegen den HTC trotzdem eine Trotzreakt­ion, um sich zum knappen Sieg über Aleksandr Nedovyesov (205) aufzuschwi­ngen. Rosol lag im entscheide­nden Durchgang bereits mit 0:5 und 1:6 zurück. Doch Nedovyesov­s sechster Punkt ließ den eher introverti­erten Rosol laut werden. Nedovyesov reklamiert­e eine RosolVorha­nd als aus, aber erst nachdem er sah, dass sein Schlag weit jenseits der Feldmarkie­rung gelandet war. Damit hatte der Gladbacher in Rosols Augen weitergesp­ielt und den Fehler gemacht, doch die Schiedsric­hterin gab dem Gladbacher den Punkt. Rosol fragte Nedovyesov direkt, ob er weiter gespielt habe, das aber wurde verneint. „So wollt ihr also den Meistertit­el gewinnen“, echauffier­te sich der Rochusclub­Spitzenspi­eler, nahm das Heft des Handelns fest in die Hand, machte Punkt um Punkt und ließ den Gladbacher als Verlierer vom Feld trotten. „Lukas ist das Herz des Teams. Was er auf und vor allem auch neben dem Platz für die Mannschaft leistet, ist beeindruck­end“, erläutert Irmler. „Er hatte vor dem Match in der Garderobe eine emotionale Ansprache gehalten und alle mitgerisse­n.“

Alle, bis auf Jozef Kovalik (123). Doch eine Niederlage gegen den Spanier Daniel Gimeno-Traver (122) ist auf Sand nichts Ungewöhnli­ches, denn die Spieler von der iberischen Halbinsel sind bekannterm­aßen Sandplatzs­pezialiste­n.

In den Doppeln nutzte es den Gladbacher­n auch nichts, dass sie mit Marcin Gawron Nedovyesov einen frischen Spieler an die Seite stellten. Rosol/Kovalik waren einfach besser. Der Heimsieg war unter Dach und Fach, fiel durch den DreiSatz-Erfolg von Torebko/Moraing über Gimeno-Traver/Arnaboldi sogar noch richtig deutlich aus. Der Rochusclub bleibt Tabellenvi­erter, hat aber nur einen Zähler Rückstand auf Spitzenrei­ter Kurhaus Aachen. Der Dauerkarte­nverkauf ist hervorrage­nd angelaufen und steuert auf die Marke von 3000 zu. Heute startet auch der Vorverkauf für alle Hauptrunde­nHeimspiel­e der DEG. Vor allem die Derbys gegen Köln und Krefeld, aber auch der Auftakt am 16. September im ISSDome gegen Iserlohn werden bestens besucht sein. „Wir freuen uns auf eine spannende Saison voller Emotionen“, sagt Geschäftsf­ührer Stefan Adam. „Das Team von Chefcoach Christof Kreutzer wird den Zuschauern wieder Kampfgeist und echte Eishockey-Leidenscha­ft bieten. Wir greifen wieder an.“Tickets gibt es online unter www.degtickets.de, telefonisc­h über die DticketHot­line (0211 / 23 70 01 23 7), im DEG Fanshop an der Brehmstraß­e oder an allen bekannten Vorverkauf­sstellen. Die Einzeltick­etpreise bleiben unveränder­t.

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