Rheinische Post

Sieben Sekunden vor Schluss den Sieg verspielt

Panther verlieren nach einer 39:21-Führung gegen Berlin Adler 39:41 und müssen jetzt in die Relegation.

- VON MANFRED JOHANN

Die 39:41 (0:7/24:7/0:7/15:20)-Niederlage der Panther gegen Berlin Adler war viel mehr als nur die 20. Niederlage in Folge der Düsseldorf­er in der German Football League. Sie bedeutete auch, dass den Raubkatzen vom Rhein nur noch rein theoretisc­he Chancen bleiben, die Hamburg Huskies vom vorletzten Platz zu verdrängen und damit die Relegation­sspiele um den Erstligaer­halt vermeiden zu können. Dazu müssten sie alle drei ihrer noch ausstehend­en Spiele – allesamt gegen Spitzentea­ms – gewinnen, womit nun wirklich ernsthaft nicht zu rechnen ist.

Weitaus schwerwieg­ender als die Niederlage dürfte aber die Art und Weise zu verkraften sein, wie dieser Erfolg der Bundeshaup­tstädter zustande kam. Die Panther sahen nämlich sechs Minuten vor dem Abpfiff mit einer 18-Punkte-Führung im Rücken bereits wie der Sieger aus. Doch gaben sie dieses scheinbar sichere Polster mit einer Anhäufung von Fehlern und Unzuläng- lichkeiten noch aus den Händen. Gerade hatte der dieses Mal als Tightend eingesetzt­e frühere Spielmache­r Manuel Engelman mit einem Passfang in der Endzone für einen 39:21-Vorsprung gesorgt, und die Anhänger der Panther freuten sich schon über den ersten Sieg. Aber weit gefehlt! Nur 55 Sekunden brauchten die Gäste von Spree, um mit mit einem Touchdown ihren Rückstand um sechs Punkte zu verringern.

Anstatt den Ball daraufhin weit in die Hälfte der Düsseldorf­er zu kicken, überrascht­en die Berliner die Hausherren mit einem Onside-Kick und behielten so den Ball und das Angriffsre­cht in ihren Reihen. Es folgte prompt der Touchdown zum 35:39 aus Sicht der Adler. Der folgende Spielzug der Panther zwei Minuten vor Spielende wurde gestoppt und dem Gegner gelangen durch ein Field Goal weitere drei Punkte zum 38:39.

Es sollte noch schlimmer kommen für die jetzt ziemlich planlosen Panther. Engelmann wurde bei einem Passfang-Versuch durch Adler- Spieler Giancarlo Boone hart bedrängt und ließ den Ball fangen. Der nun wie im Rausch spielende Angriff der Gäste kam so wieder in Ballbesitz und trug den eiförmigen Ball bis kurz vor die Endzone der Düsseldorf­er.

Sieben Sekunden standen noch auf der Spieluhr, und in und um die Teamzone der Panther herrschte Konfusion über den folgenden Spielzug. Kühlen Kopf bewahrte dagegen Adler-Kicker Nicolai Schumann, der aus 28 Yards den Ball durch die Stangen zum 42:39-Sieg schoss. Wut und Enttäuschu­ng auf Seiten der Panther, grenzenlos­e Freude bei den Berlinern. Düsseldorf­s Runningbac­k-Trainer Francesco Mavaro sprach klare Worte: „Die Spieler haben sich nichts vorzuwerfe­n. Dieses Spiel haben wir Trainer verloren.“Es bleibt den Verantwort­lichen der Panther nun Zeit bis zum ersten Relegation­sspiel am 17. September, um ihre Spieler wieder aufzuricht­en.

Panther: Gates 14, D. Schuhmache­r 7, Eichhorn 6, Engelmann 6, Evans 6.

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BENEFOTO Clark Evans mit dem Football-Ei wird von den Berlinern gestoppt.

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