Rheinische Post

Weniger Wirkung Amok in München

- Michael Maresch 80799 München Klaus Lückerath Meerbusch

Nein, ich habe auch keine Lösung. Und ja, ich bin zutiefst betroffen von dem vollständi­g sinnlosen Dahingemet­zel Unbeteilig­ter weltweit und jetzt vor meiner Haustüre in München. Gleichzeit­ig bin ich überrascht, wie viele unserer Freunde aus der ganzen Welt sich nach unserem Befinden erkundigt haben. Wir rücken zusammen. Schön. Trotzdem, meine ich, sollten wir anfangen, darüber nachzudenk­en, wie wir in Zukunft mit solchen Wahnsinnst­aten umgehen wollen. Ob wir wirklich diese Menge Öffentlich­keit, diese Menge Wirkung an solche Taten knüpfen wollen. Wenn eine ganze Millionens­tadt stillsteht, wenn die Medien der ganzen Welt jedes Mal solche Irrsinns-Taten bis zur Rucksackfa­rbe des Täters ausleuchte­n, züchten wir uns Nachahmung­stäter, die auch ein Statement des amerikanis­chen Präsidente­n wollen. Es schmerzt auf den noch frischen Wunden, nicht an die Betroffene­n zu denken. Ich entschuldi­ge mich bei allen Opfern und ihren Angehörige­n, die auch aus meiner Familie hätten stammen können. Doch trotzdem, nein gerade deshalb, müssen wir anfangen die Verbrechen zu relativier­en, ihnen die öffentlich­e Wirkung zu beschneide­n. chen und und beschimpft haben. Das ganze Drama wäre vielleicht noch zu verhindern gewesen, wenn sich die Männer auf dem Balkon wie zivilisier­te Menschen aufgeführt hätten. Doch ihre Sprachrege­lung weist sie als Rassisten aus, die mit ihren Ausdrücken und Beleidigun­gen Öl ins Feuer gegossen haben, anstatt diesen krankhaft agierenden Mann zu beschwicht­igen und über ein zweites Telefon die Polizei zu verständig­en.

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