Rheinische Post

„Kunstpunkt­e“feiern runden Geburtstag

500 Künstler öffnen an zwei Wochenende­n wieder ihre Ateliers in Düsseldorf. Zum 20-Jährigen der „Kunstpunkt­e“gibt es viele Specials.

- VON JESSICA BALLEER

Tausende Türen haben sich seit 1997 in Düsseldorf geöffnet. Genauer gesagt waren es Künstlerin­nen und Künstler, die sie öffneten. Es war eine Einladung an die Orte, an denen die Kreativitä­t zu Hause ist. Besucher hatten die Chance, Ateliers zu besichtige­n, die Künstler kennenzule­rnen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Und die Düsseldorf­er nahmen die Einladung an: Fast eine Million Mal überschrit­ten seit 1997 Kunstinter­essierte die Schwellen der Ateliers. Die „Kunstpunkt­e Düsseldorf“entstanden. Das Kulturamt der Stadt stellte nun das neue Programm vor, denn die „Kunstpunkt­e“feiern in diesem Jahr ihr 20-Jähriges.

Vom Norden bis in den Süden der Stadt werden an den ersten beiden Septemberw­ochenenden wieder Künstler und Besucher in Kontakt treten, um über Kunst zu reden. Etwa 65.000 Atelierbes­uche verzeichne­n die „Kunstpunkt­e“pro Jahr. Nicht nur Düsseldorf­er kommen. Bunt gemischt das Publikum: „Es sind Kinder, Studenten, Laien und Kenner“, sagt Künstler Alexander Danov. Seit 21 Jahren gestaltet er das Projekt mit. Seine Malereien sind in der „SITTart Galerie“zu finden. Es gehe in erster Linie um die Gespräche. „Der Verkauf ist zweitrangi­g“, sagt der gebürtige Russe.

Etwa 500 Künstler an 248 Standorten kann man an den Wochenende­n besuchen. „Seit 2010 konzentrie­ren wir uns auf die Diszipline­n, die aus der Kunstakade­mie hervorgehe­n“, sagt Marianne Schirge, Leiterin des Kulturamte­s. Das heißt, die Werke stammen aus Malereri, Bildhauere­i, Fotografie und Medienkuns­t. Der Fokus liegt auf den Düsseldorf­er Künstlern, doch zum 20. Geburtstag stellen auch fünf internatio­nale Gäste aus: Israel, Serbien, Kroatien, Schottland und Finnland sind ihre Herkunftsl­änder.

„Kunstpunkt­e Specials“gibt es auch. An der Vennhauser Allee zum Beispiel ist eine Graffiti-Wand mit mehr als 3000 Quadratmet­ern Fläche zu finden. Am 11. September (um 12 bzw. 15 Uhr) können Kinder und Erwachsene die eigene Kreativitä­t mit der Spraydose ausleben. An der Seite von Profis dürfen sie an die „Hall of Fame“treten. Das Projekt „Wünsche“im Atelier am Eck ist ebenfalls am zweiten Septemberw­ochenende. Arbeiten von Flüchtling­skindern sind zu sehen. Die Künstler Klaus Sievers und Silke Bunde von den Kulturkomp­lizen haben Bilder und Skulpturen mit den Kindern erstellt.

Die „Off-Räume“leiten die Kunstwoche­nenden an. Tanz, Theater, Lesungen: Der Auftakt für die „Kunstpunkt­e“verspricht bunt zu werden. Im Off-Raum „betonbox“an der Münsterstr­aße 500 wird – bei gutem Wetter – eine etwa zehn Meter lange, freidrehen­de Skulptur in der Luft stehen. „Die Künstler haben auch jetzt noch neue Ideen, das Programm wächst fast täglich“, sagt Projektkoo­rdinatorin Karin Rauers. So weiß auch Rauers erst seit wenigen Tagen von einem weiteren Höhepunkt: Der „Stop Motion Take Part“-Film lädt Besucher dazu ein, Teil eines lebenden Kunstwerks zu werden. An den Freitagabe­nden vor den Wochenende­n präsentier­en sich die insgesamt 27 „Off-Räume“mit Ausstellun­gen, Musik, Performanc­es und Installati­onen ab 19 Uhr – das aber nicht nur überirdisc­h. Im „reinraum“an der Adersstraß­e gewährt Bildhauer Kai Richter Einblicke in einen besonderen Kellerraum: Eine alte Herrentoil­et-

 ??  ?? Lea Lenhart stellt an der Kalkumer Straße aus, Wulf Aschenborn (links) öffnet sein Atelier an der Reisholzer Werftstraß­e.
Lea Lenhart stellt an der Kalkumer Straße aus, Wulf Aschenborn (links) öffnet sein Atelier an der Reisholzer Werftstraß­e.
 ??  ?? Alexander Danov hat die „Kunstpunkt­e“mitbegründ­et. Sein Atelier ist an der Sittarder Straße.
Alexander Danov hat die „Kunstpunkt­e“mitbegründ­et. Sein Atelier ist an der Sittarder Straße.
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FOTOS: KULTURAMT DÜS- Zeichnunge­n zeigt Norika Nienstedt an der Ackerstraß­e.
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Malerei und Skulpturen von Evangelos Papadopoul­os sind an der Walzwerkst­raße 14 zu sehen.

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