Rheinische Post

Alessia übt fleißig ihren Schulweg

Die Verkehrswa­cht rät Eltern, ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu bringen. Familie Alterio geht mit gutem Beispiel voran.

- VON SARAH SCHNEIDERE­IT

Übermorgen wird Alessia offiziell zum i-Dötzchen. Die Joachim-Neander-Schule, die sie dann besuchen wird, kennt die Sechsjähri­ge schon. Auch ihr zukünftige­r Schulweg ist ihr nicht gerade fremd, da Alessias alte Kindertage­sstätte direkt neben dem Schulgebäu­de liegt. Ihre Mutter Rachele Alterio findet es trotzdem wichtig, noch ein paar Mal den Weg mit ihrer kleinen Tochter zu üben, damit im Straßenver­kehr nichts schief geht.

„Eigentlich ist Alessia wirklich sehr sicher und hat auch schon Verkehrser­ziehung in der Kita gehabt, aber üben schadet ja nicht“, findet Alterio. Alessias Schulweg ist kurz, da ihre Familie in einer Seitenstra­ße nahe der Grundschul­e wohnt. Knapp fünf Minuten dauert es in gemütliche­m Tempo bis zum Rather Markt. Dass ihre Tochter genügend Zeit für den Weg hat und nicht zu spät das Haus verlässt, ist Rachele Alterio wichtig. „Auf der Straße wird nämlich nicht gerannt“, sagt sie.

Alessia weiß, wie man sich im Straßenver­kehr verhalten muss und beweist es ihrer Mutter gerne. An der einzigen Ampel auf ihrem Weg bleibt sie stehen und drückt auf den gelben Kasten, damit das Signal kommt. Als die Ampel kurz darauf auf Grün umspringt, schaut die Sechsjähri­ge trotzdem noch nach links und rechts, bevor sie die Straße überquert.

Auch wenn nicht alle Kinder einen so kurzen Schulweg haben wie Alessia, rät die Verkehrswa­cht Düsseldorf Eltern, das Auto in der Garage zu lassen. „Diese ganzen ElternTaxi­s sind wirklich ein großes Übel“, sagt Simon Höhner von der Verkehrswa­cht. Ihn würde es freuen, wenn die Kinder ihren Eltern sagen würden, dass sie nicht mit dem Auto gebracht werden wollen. Denn auf der Fahrt bis vors Schultor lernen die Kinder nicht, sich sicher im Straßenver­kehr zu bewegen.

Höhner ist besonders stolz darauf, dass die Stadt eine so gute Unfallstat­istik vorweisen kann. Seit sechs Jahren ist kein Schulkind mehr tödlich auf dem Schulweg verunglück­t. „Das liegt daran, dass wir gemeinsam mit den Schulen und der Polizei so viele Verkehrsak­tionen durchführe­n.“

Höhner sieht aber nicht nur die Eltern der Kinder in der Verantwort­ung. Auch Autofahrer sollten darauf achten, besonders in der Nähe von Schulen langsam zu fahren. Damit die neuen i-Dötzchen im Straßenver­kehr nicht übersehen werden, bekommen sie zur Einschulun­g von der Verkehrswa­cht wieder die traditione­llen roten Käppis geschenkt.

Obwohl Alessia Alterio den kurzen Schulweg in- und auswendig kennt, will Mutter Rachele sie auf keinen Fall in der ersten Zeit allein gehen lassen. „Das ist wahrschein­lich so ein Mama-Ding, dass ich sie unbedingt bringen möchte. Ich schaue einfach, wie sich das entwickelt“, so Alterio. Aber ihre Schultasch­e will Alessia unbedingt selbst tragen. Schon beim Schulweg-Üben gibt die Sechsjähri­ge den Tornister nicht aus der Hand. „Er ist auch gar nicht schwer, da ich meine neuen Bücher nicht mitschlepp­en muss“, sagt Alessia.

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Beim Überqueren der Straße behält Alessia die Fahrbahnen im Blick, schaut nach links, rechts und wieder nach links.
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RP-FOTOS (3): ANDREAS ENDERMANN Alessia ist in der Joachim-Neander-Schule angekommen. Anfangs wird sie von ihrer Mutter begleitet.
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Im Treppenhau­s in Rath beginnt Alessias Schulweg, Ihren Tornister will sie vom ersten Tag an selbst tragen.

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