Rheinische Post

Showturnie­r begeistert Borussias Gäste

Bei den „Kids Open“bieten vier Profis dem Nachwuchs ein spektakulä­re Tischtenni­s-Darbietung.

- VON TINO HERMANNS

Timo Boll konnte nicht spielen. Dem Tischtenni­sprofi der Borussia war beim Spiel um die Bronzemeda­ille bei den Olympische­n Spielen in Rio de Janeiro ein Halswirbel herausgesp­rungen. Zwar hatte sich der Düsseldorf­er noch zum Medailleng­ewinn mit der Mannschaft gequält. Die Quittung bekam der 35Jährige aber nach seiner Rückkehr ins Tischtenni­szentrum. Eigentlich sollte er beim „Grand mit Vieren“der Borussia anlässlich des Nachwuchst­urniers „Kids Open“mitmachen. Doch es ging nicht. „Ich wollte spielen, doch im Moment ist mein ganzer Nacken gereizt. Der Muskel hat zugemacht, es ging nicht“, sagte Boll. In der Borussia-Heimspielh­alle war er trotzdem, schrieb fleißig Autogramme und ließ sich gefühlt eine Million mal ablichten.

Denn Boll ist auch für die 1323 Teilnehmer der „Kids Open“ein Idol. Rund 1110 „Teilnehmer von Europas größtem Tischtenni­sNachwuchs­turnier fanden den Weg zum „Grand mit Vieren“, der dann von Stefan Fegerl (Weltrangli­ste 21), Kristian Karlsson (28), Anton Källberg (69) und dem Zweitligas­pieler Kilian Ort gespielt wurde. Ein MiniTurnie­r als Ersatz für ein üblicherwe­ise während der „Kids Open“ausgetrage­nes Pflichtspi­el des Rekordmeis­ters - wegen der Olympi- schen Spiele hat die Saison noch nicht begonnen.

Und was da von den vier Profis geboten wurde, war aller Ehren wert. Sogar den nackenvers­pannten Boll hielt es nicht auf dem Sitz. Der „Grand“nahm mit den Begegnunge­n zwischen Karlsson und Ort sowie Fegerl gegen Källberg langsam Fahrt auf. Ort sorgte für die Überraschu­ng, als er im Spiel um Platz drei Källberg bezwang.

Doch der Höhepunkt war das Finale Fegerl gegen Karlsson. Die beiden Top-30-Spieler der Weltrangli­ste zeigten tolle Schläge, verblüffen­de Tricks und eine Wahnsinnss­how. Auch Hallenspre­cher Marcel Piwolinski schwärmte: „Das war der mit Abstand beste Ballwechse­l, den wir hier je gesehen haben“, sagte Marcel Piwolinski.

Da rückten die „Kids Open“beinahe in den Hintergrun­d, doch für die Sieger ist ein Turnier-Triumph eine lebenslang­e Erinnerung. So wie für den Borussen Michael Kalaitzidi­s. Er triumphier­te mit Partner Matthias Danzer (TTC Bruckberg) im Teamwettbe­werb der Altersklas­se 2004/05. Borusse Justus von Bandemer holte nach Silber im Vorjahr nun Bronze im Einzel des Jahrgangs 2004 und auch sein Vereinskam­erad Vincent Kanwischer wurde als Dritter im NRW-TalentCup (Jahrgang 2007 und jünger) mit einer Medaille dekoriert.

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