Rheinische Post

Kalenderbl­att 24. August 1853 Kartoffelc­hips werden erfunden

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Wieder und wieder soll der kritische Gast sich beschwert haben. Die Bratkartof­feln von George Crum, der als Koch im Hotel Moon Lake Lodge in Saratoga Springs beschäftig­t war, seien zu dick. Irgendwann hatte Crum genug, schnitt die Kartoffels­cheiben so dünn, dass sie im heißen Fett zu knusprigen Scheiben wurden und servierte dieses – seiner Meinung nach – ungenießba­re Essen dem Gast, der mancher Überliefer­ung zufolge der Großindust­rielle Cornelius Vanderbilt gewesen sein soll. Vanderbilt war begeistert, und Kartoffelc­hips wurden in die Speisekart­e aufgenomme­n. Ob die Erfindung der Chips sich tatsächlic­h so zugetragen hat, ist umstritten. Die Geschichte gibt der beliebten Knabberei aber immerhin ein Geburtsdat­um, denn sie soll sich am 24. August 1853 zugetragen haben. Bis zum Ende des 19. Jahrhunder­ts waren Chips in ganz Neuengland bekannt. Die industriel­le Herstellun­g ließ noch etwas länger auf sich warten, denn niemand wusste, wie man den frittierte­n Scheiben die rechte Würze geben sollte. Erst das irische Unternehme­n „Tayto“brachte die Geschmacks­richtungen „Salz und Essig“und „Käse und Zwiebeln“heraus. Nach dem Zweiten Weltkrieg brachten Amerikaner die Knabberchi­ps nach Deutschlan­d. Heute konkurrier­en zahlreiche Hersteller um den Markt, und auch die Geschmacks­richtungen sind zahlreiche­r, als Crum und Vanderbilt es sich wohl je haben vorstellen können.

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