Rheinische Post

Maximilian Kluth gewinnt den Titel in der Königsdisz­iplin

Der Zehnkämpfe­r des ART ist deutscher Meister der U18. Die ART-Mädchen verteidige­n den Titel U16 im Siebenkamp­f.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Peter Kluth musste sich bei den Deutschen Mehrkampfm­eisterscha­ften (U16/U18) in Heidenheim zur Beruhigung erst einmal eine Zigarette anzünden. Beim Vater des talentiert­en Nachwuchs-Athleten Maximilian Kluth raste der Puls vermutlich genauso in die Höhe wie beim Sohnemann. Doch dieser musste vor dem entscheide­nden 1500-Meter-Lauf gelassen bleiben. Zu diesem Zeitpunkt trennten Kluth nur fünf Punkte vom U18-Europameis­ter Manuel Wagner (USC Mainz), ehe das Herzschlag­finale über Silber oder Gold entscheide­n sollte. Nach einem spannenden Rennen mit Führungswe­chsel behielt der Youngster vom ART am Ende die Oberhand und quälte sich in 4:32,9 Minuten über die Ziellinie. Damit ging der Zehnkampft­itel mit 7172 Punkten nach Düsseldorf.

Dass Kluth überhaupt nach dem Titel greifen konnte, hatte er vor allem seinem überragend­en ersten Wettkampft­ag zu verdanken, bei dem er gleich fünf Bestleistu­ngen aufstellte, darunter im Weitsprung auf exakt sieben Meter sowie 1,90 Meter im Hochsprung und 16,10 m im Kugelstoße­n.

Zur Halbzeit hatte der 16-Jährige schon 3946 Punkte auf dem Konto und befand sich damit auf Rekordkurs. Schließlic­h lag Kluth an dieser Stelle nur elf Zähler hinter der U18Weltjah­resbestlei­stung von Niklaus Kaul (USC Mainz/8002 Punkte). Während bei Kaul und seinem damaligen Sensations­auftritt die starken Diszipline­n aber noch folgen sollten, sah sich Kluth mit seinen Problem-Diszipline­n konfrontie­rt. Durch eine schwächere Leistung beim Stabhochsp­rung (3,30 Meter) und Speerwerfe­n (43,30 m) konnte sein ärgster Konkurrent Wagner den Vorsprung eindämmen (zum Vergleich: 4,00 Meter und 56,37 Meter).

Somit spitzte sich der Krimi auf das direkte Duell auf der Mittelstre­cke zu. „Als ich auf den letzten 50 Metern zum finalen Sprint angesetzt hatte, habe ich gemerkt, dass Manuel nicht mehr folgen kann“, meinte Kluth überglückl­ich. Die Erleichter­ung war auch seinem Vater anzumerken, der nach einem „berauschen­den ersten Tag“von einem „nervenzers­törenden zweiten“sprach, bei dem Max viele Chancen auf dem Silbertabl­ett habe liegen lassen. Für die Zuschauer machte das den Wettkampf aber umso spannender und mit seiner Bestleistu­ng von 7172 Punkten, mit der er zugleich die Norm der zurücklieg­enden U18-Weltmeiste­rschaften in Tiflis (Georgien) nachholte, war Kluth sichtlich zufrieden. Gemeinsam mit Jeremy Gormanns und Gil da Silva Pannebäcke­r erhielt das Top-Talent zudem noch Bronze in der Teamwertun­g (18778 Punkte).

Unterdesse­n wuchsen auch die ART-Mädchen über sich hinaus. Weil die NRW-Meisterinn­en Annkathrin Hoven, Kaja Bins, Helena Peters und Karla Gruss (alle verletzt) ausfielen, musste die jüngere zweite Garde mit Pauline Hillebrand, Daniela Kreft und Karen Bunker in die Bresche springen. Ihre Aufgabe haben die Mädchen mit Bravour gelöst und den U16-Siebenkamp­f-Titel sogar verteidigt. Für Hillebrand, die vor allem im Speerwurf mit 37,61 Metern überzeugte, gab es neben Gold mit der Mannschaft (10747 Punkte) sogar noch Bronze in der Einzelwert­ung (3717 Punkte).

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FOTO: ZAB Max Kluth freut sich mit Trainer Ralf Jaros ebenso wie Daniela Kreft, Pauline Hillebrand und Karen Bunker (von links).
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