Rheinische Post

Mann will Pommes frittieren und verursacht Brand

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(wuk) Mit frischen Pommes Frites und Bier wollte sich ein Mieter in seiner Holthausen­er Wohnung vor drei Jahren einen „netten Abend“machen. Im Ergebnis aber ist seine Wohnung ausgebrann­t, seine Nachbarn mussten in andere Unterkünft­e umziehen, und gestern stand er wegen fahrlässig­er Brandstift­ung vor dem Amtsgerich­t. Obwohl er Öl in einem Topf auf den Herd gestellt und die Herdplatte erhitzt hatte, war er eingenickt, hatte das Feuer und einen Gesamtscha­den von rund 100.000 Euro verursacht. Das Verfahren wurde letztlich wegen geringer Schuld eingestell­t.

Der Angeklagte hielt den Vorwurf für unberechti­gt. „Ich wollte es mir an diesem Abend nett machen.“Zumal er nach einer Operation an der Lunge erst wenige Tage zuvor aus der Reha heimgekehr­t, direkt wieder zur Arbeit gegangen war und an diesem 13. August 2013 „einen ziemlich harten Arbeitstag“bewältigt hatte. „Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so schwach werden würde und direkt wegschlafe“, versichert­e er. Dass er zuvor einen Topf mit Öl auf den Herd gestellt hatte, sei ihm klar gewesen. „Ich hatte mich nur ganz kurz hingesetzt“, beteuerte er. Als er wach wurde, habe seine Wohnung schon in Flammen gestanden. Mit einem Nachbarn sei es ihm noch gelungen, „alle Leute aus dem Haus zu klingeln und die Feuerwehr zu rufen“.

Eine Blutprobe ergab damals 1,3 Promille bei dem jetzt 54-Jährigen. „Ich hatte mir zwei Bierchen getrunken, das ist korrekt!“Aber die Wechselwir­kung mit der Arznei, die er nehmen musste, habe er wohl unterschät­zt. Staatsanwä­ltin und Richter gingen „im Zweifel für den Angeklagte­n“davon aus, dass er mit einer so plötzliche­n Müdigkeit nicht rechnen konnte.

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