Rheinische Post

Neues Lichtkonze­pt für die Kö

Im kommenden Advent soll die Königsalle­e ganz anders strahlen. Die Stadtwerke bauen für die Anlieger einen „Lichterdom“, wie es ihn in den fünfziger Jahren gab. Die Kö wird jetzt von neuen Kräften gemanagt.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Im kommenden Advent soll die Königsalle­e ganz anders strahlen. Die Stadtwerke bauen für die Anlieger einen „Lichterdom“, wie es ihn in den fünfziger Jahren gab.

Den Wegfall von Parkplätze­n oder einen neuen Radweg wollen sie nicht. Die modernen Leuchtstel­en und Poller am Corneliusp­latz lehnen sie ab und werden sie weiter bekämpfen. Das alles heißt aber nicht, dass die Kö-Anlieger nicht für Neues offen wäre. So soll im kommenden Advent ein „Lichterdom“auf der Kö aufgebaut werden, genauer auf der Brücke an der Steinstraß­e/Benrather Straße. Die optische Attraktion werden ältere Düsseldorf­er kennen. Die Lichtbögen wurden nach dem Krieg auf allen Kö-Brücken aufgebaut, die Stadtwerke finanziert­en das Projekt damals mit. Die halbe Stadt lag in Trümmern, aber die schönste Straße der noch jungen Landeshaup­tstadt sollte glänzen.

Der neue „Lichterdom“kommt nun auch von den Stadtwerke­n und wird von ihnen gebaut. Peter Wienen, der Vorsitzend­e der Interessen­gemeinscha­ft Königsalle­e (IG Kö), verkündete gestern jedoch stolz, bereits Sponsoren für das Vorhaben gefunden zu haben. „Sie zahlen über fünf Jahre jeweils 42.500 Euro pro Jahr.“Der Durchmesse­r der Bogenkonst­ruktion liegt bei 40 Metern, sie ist zehn Meter hoch. Die Illuminati­on geschieht mittels neuester LED-Lichterket­ten. Insgesamt strahlen 28.000 Lichter.

Die Kö-Anlieger haben ihre Idee mit dem Chef der städtische­n Marketingg­esellschaf­t, Frank Schrader, abgestimmt. Sie können sich auch vorstellen, in sein neues Beleuch- tungskonze­pt für die Weihnachts­märkte einzusteig­en. Schrader will die Märkte verbinden. Vorgestell­t wurden die favorisier­ten Leuchtstäb­e bereits. Sie können unterschie­dlich programmie­rt werden und sollen erstmals 2017 auf dem Schadowpla­tz zum Einsatz kommen.

Das Gerüst des „Lichterdom­s“ist farblich der bestehende­n Kö-Mö– blierung angepasst, also anthrazit. Ein Punkt, der den Kö-Anliegern sehr wichtig ist und bei der gestrigen, sehr gut besuchten Versammlun­g zum zweiten Hauptpunkt überleitet­e. Der Vorstand der IG Kö erhielt breite Rückendeck­ung in seinem Kampf gegen die am Corneliusp­latz aufgebaute­n Leuchtstel­en und Poller, die einen Kontrast bilden zum bestehende­n Bild der Kö. Viele Anrainer äußerten maximales Unverständ­nis. Die Stelen passten einfach nicht zum Denkmal Kö.

Wienen verwies auf die seit 2004 geltende Terrasseno­rdnung, in der die hohe Qualität des eigens für die Kö kreierten Designs der Stadtmöbli­erung hervorgeho­ben wird. Auch die einheitlic­he Gestaltung der Terrassen wird als imagepräge­nd bezeichnet. Vor diesem Hintergrun­d sagte Claus Franzen, man könne beim Gespräch mit Oberbürger­meister Thomas Geisel am 19. Oktober „nicht viele Kompromiss­e eingehen“. Es gehe um die Kö im Herzen der Stadt, ein Denkmal mit Ensemblesc­hutz. Dazu gehöre auch der Zeitungspa­villon in angestammt­er Position. Die Anlieger würden eine Umrüstung mitfinanzi­eren. Notfalls wollen sie Unterschri­ften sammeln.

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FOTO: STADTARCHI­V Im Advent 1952/’53 standen diese Bogenkonst­ruktionen auf den Brücken der Königsalle­e. Jetzt soll zumindest ein „Lichterdom“errichtet werden. Für fünf Jahre ist das Projekt finanziert.

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