Rheinische Post

„Tatort“-Transparen­z

- VON LESLIE BROOK DOPPELTE GAGE . . ., SEITE A 3

Jan Josef Liefers und Axel Prahl haben das, was man eine gute Verhandlun­gsposition nennt. Als erfolgreic­hstes „Tatort“-Team wollen die Stars für jede Folge das doppelte Honorar. Man mag die Forderung für überzogen halten, doch stehen ihre Chancen nicht schlecht – der WDR wird kaum auf sein quotenstär­kstes Team verzichten wollen.

Doch darum geht es nur in zweiter Linie. Kernfrage ist, ob ausreichen­d Transparen­z über solche Vorgänge bei einem öffentlich-rechtliche­n Sender besteht, der solche Produktion­en über den Rundfunkbe­itrag finanziert. Die Causa Gottschalk hatte dafür gesorgt, dass ins WDR-Gesetz vor acht Monaten neue Hürden eingezogen wurden. Doch ob der jetzige Fall, an dem sicher öffentlich­es Interesse besteht, überhaupt Thema im Rundfunkra­t wird, ist offen. Dort wird er nur verhandelt, sollte das Gutachten zu dem Schluss kommen, dass das Vertragsvo­lumen über der zustimmung­spflichtig­en Grenze liegt.

Bei einem Sender, der sparen muss, und in Zeiten, in denen über Nebenverdi­enste von Abgeordnet­en gesprochen wird, sollte darüber diskutiert werden. BERICHT

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