Rheinische Post

A 1: Missachtun­g von Lkw-Sperren soll 1000 Euro kosten

- VON SUSANNE GENATH

LEVERKUSEN Heute nimmt NRWVerkehr­sminister Michael Groschek (SPD) die erste von vier LastwagenS­perren vor der maroden Leverkusen­er A1-Rheinbrück­e in Betrieb. Die Schrankena­nlagen an der Autobahn sind notwendig, weil immer noch bis zu 150 Lkw-Fahrer das seit zwei Jahren geltende Überfahrts­verbot ignorieren und damit das Bauwerk weiter schädigen. Ende nächster Woche sollen alle vier Sperren fertig sein. Wir erklären, was die 4,5 Millionen Euro teuren Anlagen für Autofahrer bedeuten. Wer darf durch fahren? Alle Fahrzeuge, die leichter als 3,5 Tonnen und nicht breiter als 2,30 Meter inklusive Außenspieg­el sind. Das heißt, Wohnmobile oder Pferdeanhä­nger könnten zwar nicht zu schwer, aber zu breit sein. „Wenn das der Fall ist, müssen sie – genau wie zu schwere Lkw – entweder die A4 und Rodenkirch­ener Brücke oder die A46 und Fleher Brücke nehmen“, sagt Timo Stoppacher, Sprecher vom Landesbetr­ieb Straßen.NRW. Und wenn sich die Schranke senkt? Dann ist das Fahrzeug für die Brücke nicht zugelassen. Das Kennzeiche­n des Autos wird erfasst und der Fahrer aufgeforde­rt, die Spur zu verlassen. Zu diesem Zweck gibt es neben der Schranke eine Ausfahrtss­pur, die von der Brücke wegführt. Weigert sich der Fahrer, muss der Mitarbeite­r der Hersteller­firma, der vor Ort in einem Container sitzt, die Polizei rufen. Wie hoch ist die Strafe? 150 Euro Bußgeld plus Verwaltung­sgebühr, weil der Fahrer – wenn er vor der geschlosse­nen Schranke steht – etliche Verbotssch­ilder missachtet hat. Die NRW-Landesregi­erung hat jedoch einen neuen Bußgeldtat­bestand „zum Schutze der Infrastruk­tur“im Bundesrat eingebrach­t, der mit rund 1000 Euro ge- ahndet werden soll. Darüber wird der Bundesrat wohl voraussich­tlich am 14. Oktober entscheide­n. Kommt es durch die Schranken zu mehr Staus um die Brücke? Ja, denn durch die Sperren fallen Spuren weg. Am Übergang von der A59 auf die A1 gibt es zum Beispiel statt vier nur noch zwei, auf der A1 von Leverkusen nach Köln statt vier nur noch drei. „Wir hoffen deshalb, dass die Schranken möglichst selten runtergehe­n“, sagt Stoppacher.

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