Rheinische Post

Die erste Lkw-Sperre ist jetzt in Betrieb

NRW-Verkehrsmi­nister Michael Groschek (SPD) hat gestern die erste von vier Sperranlag­en vor der maroden A1-Brücke eröffnet. Kurze Zeit später landeten fünf Lastwagen vor der Schranke im Kreuz Leverkusen-West.

- VON SUSANNE GENATH

Rhein Richtung Düsseldorf Richtung Köln / Koblenz LEVERKUSEN Die Premiere klappte hervorrage­nd. Nur wenige Minuten, nachdem NRW-Verkehrsmi­nister Michael Groschek (SPD) gestern die neue Lkw-Sperre im Autobahnkr­euz Leverkusen-West – am Übergang von der A 59 zur A 1 – freigegebe­n hatte, fuhr der erste Lastwagen hinein. Und das direkt vor den Augen der Polizei, die den Fahrer auf die Ableitungs­spur lotste, dessen Personalie­n aufnahm und eine Anzeige fertigte. Den Beamten gelang damit gleich ein doppelter Treffer. Denn der Mann hatte nicht nur illegal auf die für Lkw gesperrte A1Rheinbrü­cke fahren wollen. Sein Wagen musste wegen kaputter Bremsen stillgeleg­t werden. Innerhalb der nächsten Viertelstu­nde schafften es vier weitere Lastwagen bis zur Schranke.

„Die Sperrmaßna­hme ist unverzicht­bar. Das ist gemeinsame Über- zeugung von Bund und Land“, erklärte Groschek bei der Eröffnung der Anlage. Seitdem vor zwei Jahren das Verbot für Lastwagen auf der maroden Brücke eingeführt wurde, seien neue Risse durch die 150 Lkw am Tag aufgetrete­n, die das Bauwerk widerrecht­lich genutzt hätten. „Das war eine spezifisch­e Form von bewusstem zivilen Ungehorsam, der jetzt den Steuerzahl­er teuer zu stehen kommt“, sagte der NRW-Verkehrsmi­nister. Die insgesamt vier Richtung Köln / Dortmund Richtung Dortmund / Wuppertal Sperranlag­en beidseits der Rheinbrück­e kosten inklusive Betrieb rund 4,9 Millionen Euro.

Die Polizei wird allerdings nicht dauerhaft vor Ort sein. Die Sperren sind laut Thomas Ganz, Regionalle­iter von Straßen NRW, mit Telematike­rfassung und Videoüberw­achung ausgestatt­et. Der Verwaltung­shelfer, der vor Ort in einem Baucontain­er sitze, müsse lediglich tätig werden, wenn ein Lkw-Fahrer nicht wisse, wie er sich verhalten soll. Und nur bei Problemen werde die Polizei hinzugeruf­en. Inwieweit die Sperre zu mehr Staus führe, sei abzuwarten. „Wenn die Anlage anspringt, kommt es zu Rückstaus. Aber wenn sie wieder auf Grün geschaltet ist, fließt der Verkehr zügig ab.“

Die Kölner Regierungs­präsidenti­n Gisela Walsken (SPD) appelliert­e an die Lkw-Fahrer: „Alle sollen sich so verhalten, dass der Verkehr fließen kann und wir die Brücke nicht vorzeitig schließen müssen.“

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REICHWEIN (1), MISERIUS (3) | GRAFIK: ZÖRNER
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