Rheinische Post

Salzburg Aufbaugegn­er für Schalke

Nach fünf Liga-Pleiten siegen die Königsblau­en in der Europa League 3:1.

- VON JESSICA BALLEER

GELSENKIRC­HEN Von negativer Stimmung war gestern Abend in der Schalker Arena nichts zu spüren. Es war, als hätten die Fans die fünf Bundesliga-Niederlage­n in Folge ausgeblend­et und alle Hoffnungen in dieses zweite Europa-LeagueGrup­penspiel gegen RB Salzburg gelegt. „Mentalität auf dem Platz zeigen“, hatte Benedikt Höwedes gefordert. Und das Team von Trainer Markus Weinzierl setzte das auf dem Platz um: Mit 3:1 setzte sich der FC Schalke 04 durch.

Zeit, dass sich was dreht, hatte auch Weinzierl gedacht: Auf gleich fünf Positionen hatte der Chefcoach das Team gegenüber dem Ligaspiel in Hoffenheim verändert. In der Abwehr rutschten Naldo und Sead Kolasinac für Sascha Riether und Abdul Rahman Baba in die Startelf. Höwedes rückte auf die rechte Seite. Im defensiven Mittelfeld spielte Johannes Geis für Benjamin Stambouli. In der Offensive kamen Alessandro Schöpf und Max Meyer für Eric-Maxim Choupo-Moting und Klaas-Jan Huntelaar – der erkältet ausfiel – zum Zug. Fünf richtige Maßnahmen, wie das Spiel zeigte.

Die Anfangsvie­rtelstunde gehörte S04. Der Gastgeber machte vor allem über die Außen Druck. Die erste Chance hatte Naldo nach einem Freistoß von Geis – den Kopfball pa- rierte Salzburgs Torwart Alexander Walke aber problemlos.

Dass die Fans trotz der Pleiten in der Bundesliga hinter der Mannschaft stehen, war von Beginn an zu hören: Gesang, Schlachtru­fe und tosender Applaus begleitete­n die Anfangsmin­uten. Es folgte die verdiente Führung: Nach einem Flügellauf von Kolasinac über links fand seine Hereingabe in Leon Goretzka einen Abnehmer. Den ersten Kopfball wehrte Walke noch ab, den Abpraller verwandelt­e Goretzka und erzielte damit seinen ersten EuropaLeag­ue-Treffer. Bis auf einen Schussvers­uch durch Valon Berisha ließ Schalke keine Torchance zu.

Die solide Leistung reichte für eine 1:0-Pausenführ­ung. Die zweite Hälfte begann – und es wurde kurios: Eine verunglück­te Flanke von Höwedes fälschte Salzburgs Abwehrspie­ler Duje Caleta-Car ins eigene Tor ab. Besser hätte es für die Schalker kaum laufen können. Das nicht minder kuriose 3:0 durfte sich Höwedes auf das Torkonto verbuchen: Bereits der erste Kopfball von Naldo nach einer Ecke prallte von der Latte hinter die Torlinie, der Torrichter aber regte sich erst, als Höwedes den abgeprallt­en Ball per Seitfallzi­eher ins Netz drückte. Salzburgs 3:1 durch Jonatan Soriano blieb Ergebnisko­smetik.

Schalke behält seine weiße Weste in der Europa League. Mit dem Sieg gegen Nizza (1:0) am ersten Spieltag, führt S04 die Gruppe A mit sechs Punkten an. Ob das Team auch Bundesliga kann, zeigt sich am Sonntag (17.30 Uhr): Dann kommt Borussia Mönchengla­dbach.

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FOTO: AP Leon Goretzka feiert seinen Treffer zum 1:0 für Schalke.

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