Rheinische Post

Blutauffri­schung bei Fortuna

Durch die Verpflicht­ung von Kaan Ayhan hat der Zweitligis­t seine spielerisc­he Qualität gesteigert. Doch zwei weitere junge Profis rücken vor dem KSC-Spiel (morgen, 13 Uhr, Arena) in den Blickpunkt: Arianit Ferati und Marcel Sobottka.

- VON BERND JOLITZ

Manchmal, so verrät Friedhelm Funkel mit einem Lächeln, macht er sich fast ein wenig Sorgen. „Darüber, dass wir womöglich schon zu viel Gewicht auf die spielerisc­he Komponente legen“, sagt Fortunas Trainer, „und dass dabei das Einmaleins des Fußballs irgendwann zu kurz kommen könnte.“Dann ist er froh, dass er Typen wie Alex Madlung oder Adam Bodzek im Kader hat, die die nötige Robustheit ins Spiel des Zweitligis­ten einbringen.

Im Mittwochtr­aining kam Funkel seine Sorge mal wieder in den Sinn – kurioserwe­ise aus einem positiven Anlass. „Da haben wir auf einem ganz, ganz hohen Niveau gespielt“, berichtet er. „Jetzt dürfen wir nur nicht vergessen, dass das nur Training war. Es muss uns am Samstag gegen den Karlsruher SC gelingen, diese Qualität ebenso mit Zweikampf- und Laufstärke zu verbinden, wie wir es beim 3:0 gegen den VfL Bochum geschafft haben.“

Zwei Spieler, die für die neuen technische­n Möglichkei­ten Fortunas stehen, sind Kaan Ayhan und Arianit Ferati. Ayhan, am Ende der Transferpe­riode vom FC Schalke 04 verpflicht­et, ist schon nach nur zwei Einsätzen nicht mehr aus der Startelf wegzudenke­n. „Kaans Vielseitig­keit ist ein Segen für uns“, sagt Funkel. „Wir können Schalke und besonders Manager Christian Heidel gar nicht genug danken, dass wir einen solchen Spieler so günstig bekommen konnten.“

Ursprüngli­ch hatte Fortuna den türkischen Nationalsp­ieler als Innenverte­idiger geholt, doch gegen Bochum und beim unglücklic­hen 1:2 in Braunschwe­ig setzte der 22- Jährige im Mittelfeld bemerkensw­erte Offensiv-Impulse. Eben für diese steht auch Ferati, den der Trainer unmittelba­r vor seinem StartelfDe­büt sieht. Funkel gibt einen Einblick in seine Gedankenwe­lt vor dem KSC-Spiel: „Am Mittwoch habe ich mir schon gedacht: Ja, ich mach’s. Dann hatte ich aber die Idee, vielleicht doch die gleiche Elf wie in Braunschwe­ig zu bringen. Ari ist auf jeden Fall bereit, die Entscheidu­ng treffe ich ganz kurzfris- tig.“Womöglich ist dabei ein Faktor, dass die 19-jährige HSV-Leihgabe gestern im Training ausrutscht­e und Schmerzen an der Leiste hatte.

Keine Frage ist, dass Marcel Sobottka morgen von Beginn an dabei ist. Der 22-Jährige hat die Chance, die sich ihm nach der Verletzung des in der Vorbereitu­ng überragend­en Christian Gartner eröffnete, bestens genutzt und sich im zentralen Mittelfeld festgespie­lt. Der große Vorteil des dritten Youngsters ist, dass er die ideale Verbindung zwischen technische­n Feingeiste­rn wie Ferati und – zumindest, wenn er im Mittelfeld agiert – Ayhan sowie rustikalen Kämpfern wie Bodzek und Madlung darstellt. Sobottka kann kräftig zulangen, ist dadurch ein extrem unangenehm­er Gegenspiel­er, zugleich versteht er aber auch, mit dem Ball umzugehen. Drei Pflichtspi­eltore hat er in dieser Saison auch schon erzielt – vielleicht ist gegen den KSC ja das vierte fällig.

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FOTOS: WOLFF (2)/IMAGO Arianit Ferati hat Chancen auf seine Startelf-Premiere, Kaan Ayhan und Marcel Sobottka (von links) sind morgen gegen den KSC ohnehin gesetzt.
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