Fast 200.000 Doktoranden an deutschen Unis
WIESBADEN (RP) An deutschen Universitäten haben im vergangenen Jahr fast 200.000 Wissenschaftler an einer Doktorarbeit gearbeitet. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt, lag der Anteil der promovierenden Frauen unter den 196.200 Promovierenden im Wintersemester 2014/2015 leicht unter dem der Männer, bei etwa 44 Prozent. Der Anteil der Doktoranden, die aus dem Ausland kommen, betrug 15 Prozent.
Fast jeder fünfte Promovierende – gut 19 Prozent – strebte einen Doktortitel in den Ingenieurwissenschaften an. Jeder Dritte versuchte sich in der Fachgruppe Mathematik oder in den Naturwissenschaften. Knapp hinter den Ingenieuren lagen die Sprach- und Kulturwissenschaften mit 18 Prozent sowie die Rechts, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Hier lag der Anteil bei 17 Prozent.
Die Mehrzahl der Promotionsstudenten entschloss sich recht zeitnah nach Studienabschluss zu einem weiteren akademischen Titel. Nahezu die Hälfte, nämlich 46 Prozent, nahm die Arbeit noch im gleichen Kalenderjahr auf, während 24 Prozent im folgenden Kalenderjahr mit ihrer Doktorarbeit begannen.
Im Vergleich zu einer ersten Untersuchung des Statistischen Bundesamtes im Wintersemester 2010/ 2011 war die Zahl der Promovierenden gestiegen – und zwar um sieben Prozent.
Laut einer Statistik der Arbeitsagentur ist die Zahl der Erwerbstätigen mit akademischen Abschlüssen im Jahr 2014 von acht auf 8,3 Millionen gestiegen.
Die Zahl arbeitsloser Akademiker hat sich 2015 gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die Arbeitslosenquote ist mit 2,6 Prozent sehr gering. Weil die Zahl der Studierenden in Deutschland aber jedes Semester wächst, ist davon auszugehen, dass das akademisch ausgebildete Fachkräftepotenzial in den nächsten Jahren weiter und spürbar steigen wird.
In Deutschland werden derzeit vorwiegend Ingenieure, Naturwis- senschaftler und Manager gesucht. Dagegen haben es vor allem Geistes- und Sozialwissenschaftler beim Einstieg in dynamische Arbeitsmärkte schwer.
„Selbst fachlich bestens qualifizierte Akademiker sind mitunter verunsichert und planlos. Und das, obwohl gerade ihre Kompetenzen durchaus gebraucht werden“, sagt Hans-Björn Glock, Experte für Arbeitsmarktförderung bei TÜV Rheinland.
Um Uni-Absolventen und Studienabbrecher beim Start ins Arbeitsleben tatkräftig zu unterstützen, bieten Trainingscenter des TÜV Rheinland eine Reihe von professio-