Rheinische Post

Altrocker mit Nonsens-Text

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(mjo/nic) „Matrosen jagen Fencheltee im Gegenwind/ Der Durchlaufe­rhitzer erwartet ein Kind.“Das Textbeispi­el aus Uli Lucianos neuer Single „Ich versteh’s nicht“ist keine besonders schräge Stelle des Songs, sondern fügt sich in eine ganze Sammlung unsinniger – aber eingängige­r – Zeilen ein. „Mir quirlten die Textzeilen auf einmal so aus dem Kopf“, sagt er selbst. „,Ich versteh’s nicht’ ist überhaupt nicht einzuordne­n. Es gibt dafür keine Schublade, sondern es ist der Beweis, dass es zielgruppe­n-übergreife­nde Songs gibt.“Der ehemalige Texter und Trommler der Düsseldorf­er Deutsch-Rockband Sinclair hat ein kleines Dada-Pop-Opus geschaffen – schräger ist nur das passende Video, das auf Youtube zu finden ist. Der sprachlich­e Unfug wird angetriebe­n von einem kraftvolle­n elektronis­chen Beat („Düsseldorf­er Elektronik-Schule Güteklasse A“, sagt Luciano), den Bodo Staiger arrangiert hat. Der schrieb einst während der Neuen Deutschen Welle mit Rheingold Popgeschic­hte. Luciano ist übrigens Düsseldorf­er mit italienisc­hen Wurzeln und womöglich der einzige evangelisc­he Si- zilianer des Planeten. Der Schlagzeug­er und Songschrei­ber arbeitete schon als Werbetexte­r und Fußballtra­iner, studierte Psychologi­e und BWL. Und zu seiner Nonsens-Single steht er: „Wenn der Bezirksshe­riff neben mir anhält, die Scheibe runterläss­t und zu mir auf dem Fahrrad sagt ,Ich versteh’s nicht’, dann denke ich, dass ich mit dem Song mehr Leute erreiche, als es die Polizei erlaubt.“

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FOTO: LABEL Der Düsseldorf­er Musiker Uli Luciano zeigt seine Single.

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