Rheinische Post

Angriffe von „Gruselclow­ns“in NRW häufen sich

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GELSENKIRC­HEN (jis) Wieder haben sogenannte Gruselclow­ns in NRW Menschen erschreckt, attackiert und sogar verletzt. In Gelsenkirc­hen griffen laut Polizei gestern zwei als Clowns Maskierte einen gehörlosen 33-Jährigen mit einem Messer an und fügten ihm eine Schnittwun­de an der Hand zu. Danach flüchteten die beiden Angreifer mit einem Motorrolle­r. In Gelsenkirc­hen ist dies bereits der zweite Fall innerhalb einer Woche: Am Montag hatte sich eine 14-Jährige verletzt, als sie vor einem Clown weglief, der mit einem Baseballsc­hläger herumfucht­elte. Auch in Bochum erschreckt­e ein Clown mehrere Kinder, weil er schweigend auf sie zuging und dabei laut Zeugenauss­agen einen glänzenden Gegenstand in der Hand hielt – vermutlich ein Messer.

Angefangen hat die Hysterie um die Killer-Clowns, wie sie auch gerne genannt werden, in den USA. Dort kursierten zunächst in den sozialen Netzwerken meist inszeniert­e Videos von Clowns, die Angst und Schrecken verbreiten. Später gab es dann Überfälle von Menschen in Clownskost­ümen. Das Phänomen ist nun nach Europa geschwappt, Fälle von Clown-Attacken wurden aus Großbritan­nien, Schweden und den Niederland­en gemeldet.

In NRW gab es in der Nacht zum vergangene­n Samstag den ersten Fall: Ein „Clown“bedrohte zwei junge Männer am Weseler Bahnhof mit einem Messer und einer Pistole. Mittlerwei­le tauchen auch vorgetäusc­hte Angriffe auf. So behauptete ein Mönchengla­dbacher auf Facebook, seine Beinverlet­zung sei auf eine Clown-Attacke zurückzufü­hren. Laut Polizei war das Foto jedoch alt. Der Chef der Deutschen Polizeigew­erkschaft, Rainer Wendt, warnte vor einer Zunahme solcher Fälle vor Halloween am 31. Oktober. Opfer sollten umgehend die Polizei rufen und jeden Fall anzeigen, sagte Wendt der „Huffington Post“. Die Clowns seien Straftäter. Von der Justiz verlangte er hartes Durchgreif­en.

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