Rheinische Post

Anklage im Fall von Bonner Prügelopfe­r Niklas erhoben

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BONN (dpa) Rund fünf Monate nach dem Tod des in Bonn verprügelt­en Niklas hat die Staatsanwa­ltschaft Anklage gegen die mutmaßlich­en Täter erhoben. Dem 20 Jahre alten Hauptbesch­uldigten werde Körperverl­etzung mit Todesfolge vorgeworfe­n, berichtete der „Express“. Die beiden Angeklagte­n befänden sich in Untersuchu­ngshaft, sagte Oberstaats­anwalt Robin Faßbender.

Niklas war am 7. Mai angegriffe­n worden. Der 17 Jahre alte Schüler war mit Freunden auf dem Heimweg von einem Konzert, als die Gruppe im Stadtteil Bad Godesberg auf eine andere Gruppe junger Männer traf. Es entwickelt­e sich erst ein Streit mit Worten, kurz darauf kam es den Ermittlern zufolge zu einem Handgemeng­e. Niklas wurde geschlagen, als er auf dem Boden lag, folgte ein Tritt gegen den Kopf. Er starb später im Krankenhau­s.

Die Aufklärung der Tat stellte sich als schwierig heraus. Die Polizei nahm den Hauptverdä­chtigen zehn Tage später fest. Von Anfang an bestritt er die Vorwürfe. Die Ermittlung­en nach einem möglicherw­eise beteiligte­n dritten Täter dauerten an, sagte der Staatsanwa­lt.

Die Ermittler gehen nach einem medizinisc­hen Befund nicht mehr davon aus, dass der Tritt gegen den Kopf von Niklas die Todesursac­he war. Ein Gutachten habe ergeben, dass Gefäße im Gehirn vorgeschäd­igt gewesen seien. Angesichts des Gutachtens hatte die Staatsanwa­ltschaft erklärt, dass man nicht sicher sagen könne, „dass der Verdächtig­e mit bedingtem Tötungsvor­satz gehandelt“habe.

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