Rheinische Post

Skirennläu­fer Neureuther fit für die 50. Weltcup-Saison

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SÖLDEN (RP) Am 5. Januar 1967 fand die Premiere des alpinen Skiweltcup­s statt. Der Österreich­er Heinrich Messner gewann in Berchtesga­den den Slalom – es blieb sein einziger Erfolg. Zwei Tage später starteten die Frauen in Oberstaufe­n in den neu geschaffen­en Wettbewerb. Nancy Greene aus Kanada setzte sich durch und siegte auch noch in den folgenden zwei Rennen.

Morgen beginnt auf dem Gletscher von Sölden die 50. Saison (3188 Wettbewerb­e) mit den Rie- senslaloms der Frauen und Männer (Sonntag). So richtig los geht es aber erst Ende November mit den Wettkämpfe­n in Nordamerik­a. Deshalb hat sich Felix Neureuther, mit zwölf Weltcupsie­gen der erfolgreic­hste Deutsche, auch nicht speziell auf Sölden vorbereite­t. „Ich fahre das voll aus dem Training heraus“, sagt der 32-Jährige. Er will in dieser Saison mit der WM vom 6. bis 19. Februar in St.Moritz (Schweiz) noch einmal angreifen. „Ich bin sicher, dass das noch in mir steckt“, meinte der Slalomspez­ialist nach einem Sommer ohne große Beschwerde­n. Er habe jetzt am Start nicht mehr das Gefühl, dass ihm einer „mit dem Messer in den Rücken sticht. Das ist halt ein ganz anderes Skifahren.“

Der kollektive Durchhänge­r der deutschen Männer aus der Vorsaison soll vergessen gemacht werden. Auch Fritz Dopfer hat sich viel vorgenomme­n. Bei den Frauen wiegt das Fehlen von Viktoria Rebensburg beim Auftakt schwer. Die Riesenslal­om-Olympiasie­gerin von 2010 kämpft um ein baldmöglic­hes Comeback nach ihrer Schienbein­Fraktur, ähnlich wie die zuletzt ebenfalls verletzten Stars Lindsey Vonn, Julia Mancuso (beide USA) oder Aksel Lund Svindal (Norwegen). Sie alle verzichten auf einen Start auf dem Rettenbach­gletscher.

Ein besonderes Ziel hat Marcel Hirscher. Der Österreich­er will zum sechsten Mal in Folge den Gesamtwelt­cup gewinnen, damit alleiniger Rekordhalt­er vor seinem für Luxemburg gestartete­n Landsmann Marc Girardelli werden und zugleich die Bestmarke seiner Landsfrau Annemarie Moser-Pröll egalisiere­n. „Ich muss nichts mehr erreichen, ich darf aber noch“, kokettiert­e er. Der Norweger Henrik Kristoffer­sen im Slalom, der Franzose Alexis Pinturault im Riesenslal­om und vielleicht auch Neureuther in beiden Diszipline­n dürften Hirschers größte Rivalen sein.

Während Hirscher der Favorit auf die große Kristallku­gel ist, fällt die Prognose bei den Frauen schwer. Lara Gut (Schweiz) will ihren Erfolg wiederhole­n, weiß aber um die Schwere der Aufgabe. Lindsey Vonn (USA) lieferte sich bis zu ihrer Verletzung ein Duell mit Gut. Keine Rolle spielt dabei Doppel-Olympiasie­gerin und Weltcup-Rekordhalt­erin Tina Maze. Die 33-jährige Slowenin beendet ihre Karriere und will nur noch einmal im Januar beim Heimrennen in Maribor an den Start gehen. „Ich möchte meinen Freunden, meiner Familie einen letzten Auftritt schenken“, sagte sie.

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