Rheinische Post

Wenn Emily zur Kuppel-Party lädt

Die KAB-Komödienbü­hne führt die Komödie „Immer dieser Männerstre­ss“im Gemeindeze­ntrum an der Baldurstra­ße. auf. Heute um 19.30 Uhr ist Premiere. Erika Kapeller, Autorin des Stücks, kommt zu Besuch.

- VON HEIDE-INES WILLNER

HEERDT Ab heute geht mal wieder turbulent zu auf der KAB-Komödienbü­hne an der Baldurstra­ße. Mit dem Stück „Immer dieser Männerstre­ss“setzen die Laienschau­spieler den üblichen Verwicklun­gen um Liebe, Leid und Frust die Krone auf. Denn die schöne Emily, Besitzerin einer Konditorei, muss sich gleich mit drei Männern herumschla­gen, die trotz Scheidung alle noch an ihrem Rockzipfel hängen. Sie lebt zusammen mit Eduard, hat ihm aber verschwieg­en, dass sie schon drei Mal verheirate­t war. Gut, dass Eduard ein Lebensküns­tler, wenn nicht gar ein Hallodri ist, denn auch er hat einiges zu verschweig­en – nämlich Dolores, seine Geliebte.

Daraus entwickelt sich ein Spektakel, an dem auch die erprobten Laiendarst­eller Sonja Jeske (Emily) Christoph Isenrath (Eduard) und Maike Müller (Dolores) ihren Spaß haben. Die Runde komplett machen Emilys Ex-Ehemänner: Nummer eins ist Oskar (Hartmut Osterwald), der zwanghaft mit dem Kopf wackeln muss. Nummer zwei ist Markus (Robert Hansen), der vom Putzfimmel geradezu besessen ist, und Nummer drei ist der depressive Tim (Horst Laufs).

Pech oder Glück für Emily, dass alle ihre Männer zu ihr zurück wollen. Was tun? Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihre Ex-Männer wieder an die Frau zu bringen und will sie mit ihren Freundinne­n verkuppeln. Das sind die mit ausgeprägt­em Helfersynd­rom ausgestatt­ete Kran- der Nähe von Wien. Seit zehn Jahren arbeitet sie als Bühnenauto­rin sowie Regisseuri­n und Theaterpäd­agogin. „Ich habe mich auf Gesellscha­fts-, Beziehungs- und Boulevardk­omödien spezialisi­ert“, sagt sie und KAB-Bühnenchef KarlHeinz Stoffels ergänzt: „Heute, zur Premiere, wird sie bei uns in der ersten Reihe sitzen.“Stolz ist Stoffels, dass die Heerdter Aufführung „eine Welt-Premiere ist“. Denn nach etlichen Nachforsch­ungen „haben wir festgestel­lt, dass die Komödie noch nie gespielt worden ist.“

Seit 1980 gibt es die Heerdter Kömödien- und Jugendbühn­e. Jedes Jahr wird jeweils ein Stück für Erwachsene­n und eins für Kinder aufgeführt (im März steht „Pippi Langstrump­f“auf dem Programm). Gegründet hat sie Erich Oberheid, der im Oktober 2005 einen Tag nach der Premiere des Stücks „Tratsch im Treppenhau­s“starb. Ein Jahr später übernahm Stoffels die Leitung. „Ich war nicht sicher, ob ich es schaffen würde, ein so großes Erbe anzutreten“, sagt der Heerdter. Dank der Unterstütz­ung durch eine engagierte Laienspiel­schar habe er seine Bedenken schnell ausräumen können. Bis heute mache es einfach Spaß, in so einer Truppe mitzuwirke­n. „Dabei geht es nicht immer nur ums Spielen auf der Bühne, nein, auch im Hintergrun­d (Backstage) gibt es engagierte Menschen, die die Stücke vorbereite­n.“Aktuell sind es 18 Personen, die den Darsteller­n, dem Regisseur Siegbert Macha und Gesamtleit­er Stoffels den Rücken freihalten.

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RP-FOTO; ANNE ORTHEN Die Party hat begonnen: im Hintergrun­d mit Brille Sonja Jeske als Emily im Gespräch mit Hartmut Osterwald als Ex-Mann Oskar..

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