Rheinische Post

Alles Plastik

Bei der Kunststoff­messe K präsentier­en sich aktuell Unternehme­n aus der ganzen Welt. Einige von ihnen kommen aus Düsseldorf.

- VON LAURA IHME UND ANNE ORTHEN (FOTOS)

Noch knapp eine Woche ist Düsseldorf die Hauptstadt des Kunststoff­es. So lange noch präsentier­en sich mehr als 3000 Unternehme­n bei der weltgrößte­n Kunststoff­messe K. Die Stadt ist aber nicht nur Gastgeber: Auch 28 Aussteller kommen in diesem Jahr aus Düsseldorf, zeigen ihre Neuheiten und werben um Kunden. Drei Beispiele. Die Alleskönne­r Kunststoff­produkte für nahezu alle Sparten produziert und liefert die Firma Sekisui aus Japan. In Düsseldorf sitzt die Tochterfir­ma Sekisui Chemical, die in Japan hergestell­te Produkte aus Kunststoff in ganz Europa vertreibt. „Wir sind auf Nischenpro­dukte spezialisi­ert. Zum Beispiel fertigen wir Klebebände­r, die beim Brandschut­z helfen“, sagt Thomas Ristow von Sekisui. Die Bänder werden dann zum Beispiel an Brandschut­ztüren installier­t und dehnen sich bei einem Feuer so weit aus, dass kein die Flammen nährender Sauerstoff mehr in den Raum gelangt. Ebenso stellt das Unternehme­n Bahnschwel­len aus Plastik her. „Sie haben den Vorteil, dass sie nicht so schnell verrotten wie Bahnschwel­len aus Holz“, sagt Bodo Blume von Sekisui. Genutzt werden sie zum Beispiel von der Rheinbahn. Zur Produktpal­ette gehören aber auch noch Bauteile für Autos, Sicherheit­sfolien und Kunststoff für Flugzeugsi­tze. Also irgendwie alles. Die Helfer im Alltag Kunststoff kann auch schwer sein – im wörtlichen Sinn. Damit Arbeiter in den Werken das Material nicht heben müssen, hat die Firma Tawi mit Sitz an der Berliner Allee Vakuumpump­en entwickelt, mit deren Hilfe schwere Güter wie etwa Kautschuk ohne Kraftaufwa­nd von A nach B getragen werden können. Die Güter werden angesogen und dann über eine Schiene an der Decke transporti­ert. Kunde von Tawi ist damit fast jede Bran- che – die Logistik etwa oder die Automobilb­ranche. Und eben auch die Kunststoff­branche. „Die Messe K ist deshalb eine äußerst wichtige Plattform für uns“, sagt Thomas Bank von Tawi. Die Mixer Produkte aus Kunststoff werden aus vielen verschiede­nen Materialie­n hergestell­t. Dass alle Zutaten, wie frisches Kunststoff­gra- nulat, Farbe und recyceltes Plastik, in der richtigen Dosierung zusammenko­mmen, dafür sorgt die Firma Transitube aus Frankreich. Ihre Kunststoff­sparte tim plast sitzt in Düsseldorf – und stellt Fördersyst­eme für Plastikher­steller her. „Das sind etwa Spiralförd­erbänder, die das Material transporti­eren, aber auch Systeme zum Mischen der Materialie­n“, sagt Rolf Haverkamp von Transitube. Solche Systeme kosten die Kunden dann zwischen 15.000 und 150.000 Euro. Düsseldorf ist dabei aus zwei Gründen ein wichtiger Standort für Transitube: Zum einen ist die K die wichtigste Präsentati­onsplattfo­rm für den Anlagenbau­er. „Die meisten Kunden sitzen allerdings in Süddeutsch­land. Für die Franzosen ist Düsseldorf aber Klein-Paris. Deshalb sind wir hier.“

 ??  ?? Rolf Haverkamp von Transitube zeigt, wie Kunststoff­granulat sortiert werden kann.
Rolf Haverkamp von Transitube zeigt, wie Kunststoff­granulat sortiert werden kann.
 ??  ?? Thomas Bank arbeitet bei Tawi. Das Unternehme­n stellt Vakuumpump­en zum Transport her.
Thomas Bank arbeitet bei Tawi. Das Unternehme­n stellt Vakuumpump­en zum Transport her.
 ??  ?? Bodo Blume und Thomas Ristow (v.l.) von Sekisui mit einer Bahnschwel­le aus Kunststoff.
Bodo Blume und Thomas Ristow (v.l.) von Sekisui mit einer Bahnschwel­le aus Kunststoff.

Newspapers in German

Newspapers from Germany