Rheinische Post

NRW-CDU will Taskforce „Einbruch“

Mehr Ermittlung­skommissio­nen könnten Einbrecher­banden abschrecke­n.

- VON THOMAS REISENER

DÜSSELDORF Im Kampf gegen die in NRW dramatisch steigende Zahl der Wohnungsei­nbrüche (2015: plus 18 Prozent) schlägt die NRW-CDU ein neues Maßnahmenp­aket vor. Jede Kreispoliz­eibehörde soll ein neues Team bilden, das sich auf die Tatortanal­yse nach Einbrüchen konzentrie­rt. „Fehleinsch­ätzungen in diesem Stadium sind für den Erfolg der Ermittlung­en von entscheide­nder Bedeutung“, heißt es in einem entspreche­nden Antrag der CDU, den sie nächste Woche im Landtag zur Diskussion stellen will. Eine solche Taskforce könne „schnell zu einem hohen Fachwissen“führen.

Zudem fordert die CDU eine Verdopplun­g der Zahl der Ermittlung­s- kommission­en in Nordrhein-Westfalen. Diese drei- bis fünfköpfig­en Teams beobachten Täter über längere Zeiträume und können Deliktseri­en auch noch Jahre später aufklären. Gelingt es, den Tätern eine mit höheren Strafen verbundene Bandenkrim­inalität nachzuweis­en, trügen die jetzigen 35 Ermittlung­skommissio­nen auch zur Abschrecku­ng bei. Das zusätzlich­e Personal will die CDU bei den Blitzmarat­hons einsparen, für die jeweils 29.000 Personalst­unden anfallen. Zugleich kritisiert die CDU die NRW-Feldversuc­he zum Einsatz computerge­stützter Straftaten-Vorhersage­n („Predictive Policing“) als zu langatmig. „Es besteht keine Notwendigk­eit für Versuche, die in anderen Ländern bereits erfolgreic­h durchgefüh­rt wurden“, heißt es. Die Technik solle schnell flächendec­kend zum Einsatz kommen.

Polizei-Gewerkscha­fter Arnold Plickert (GdP) ist ebenfalls für die Ausweitung von „Predictive Policing“. Allerdings sieht er „keine Notwendigk­eit für neue Spezial-Teams bei der Tatortanal­yse“. Die Polizisten, die das derzeit machen, seien ausreichen­d spezialisi­ert. „So viel Personal können wir bei den Blitzmarat­hons nun auch wieder nicht einsparen“, sagte Plickert.

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