Rheinische Post

Wählbar

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Wenn die Wörter auf -bar aufmarschi­eren, wird es meist grundsätzl­ich. Das sei nicht darstellba­r, sagen Politiker gern, wenn sie meinen, etwas sei unrealisti­sch. „Nicht vermittelb­ar“fällt in die gleiche Kategorie, eine Machbarkei­tsstudie soll das Gegenteil belegen. Sehr grundsätzl­ich argumentie­rt nun auch Rainer Roth, Rechtsanwa­lt aus Nürnberg, der gern die CDU wählen würde, was aber nicht geht – in Bayern heißt die Union CSU. „Dadurch, dass die CDU nicht wählbar ist, wird mir und sämtlichen Wählern in Bayern eine Möglichkei­t genommen, die das Grundgeset­z vorsieht“, sagt Roth. Weil er die CSU für unwählbar hält, will er notfalls nach Karlsruhe ziehen. Wenn Roth dort recht bekäme, geriete die Statik der Union gehörig ins Wanken. Wobei das zugegebene­rmaßen ziemlich unvorstell­bar scheint. fvo

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