Rheinische Post

Innogy bringt RWE weniger als erhofft

Der Energiekon­zern bekommt „nur“2,6 Milliarden Euro aus dem Börsengang.

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FRANKFURT (rtr) RWE muss beim Mega-Börsengang seiner Ökostrom-Tochter Innogy im Nachhinein finanziell­e Abstriche machen. Der Essener Energiekon­zern nimmt nur 2,6 Milliarden Euro mit der Emission von Innogy ein, 358 Millionen weniger als geplant, wie RWE mitteilte. Die begleitend­e Investment­bank Goldman Sachs musste einen Großteil der Platzierun­gsreserve (Greenshoe) in den Wochen nach der Erstnotiz für Stützungsk­äufe nutzen, um den Kurs der Innogy-Aktie nicht auf Dauer unter den Ausgabepre­is von 36 Euro fallen zu lassen. Gestern notierte das Papier mit 37,45 Euro deutlich darüber.

Für die Stützungsk­äufe verwenden die Investment­banker in der Regel die Platzierun­gsreserve, die bei Innogy von RWE gestellt worden war. Die Aktien werden am Markt zu Preisen unterhalb des Emissionsp­reises aufgekauft und dann dem bisherigen Eigentümer zurückgege­ben. Dieser muss damit auf einen Teil seiner Erlöse verzichten. Letztlich landete nur gut ein Fünftel der Aktien aus der Reserve bei neuen Innogy-Anteilseig­nern. RWE hält nun noch 76,8 Prozent der Anteile an Innogy.

Insgesamt ist der größte Börsengang in Deutschlan­d seit 16 Jahren damit nur noch 4,6 Milliarden Euro schwer. Zwei Milliarden Euro davon gehen an Innogy selbst. Die RWETochter hatte zuletzt angekündig­t, sie wolle mit Erlösen aus dem Börsengang Windparks und großflächi­ge Solarkraft­werke bauen. Er plane den Bau neuer Windparks unter anderem in Deutschlan­d, Polen, den Niederland­en und den USA, hatte Innogy-Chef Peter Terium der „Welt am Sonntag“gesagt. Insgesamt will Innogy bis zum Jahr 2018 rund 6,5 Milliarden Euro investiere­n.

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FOTO: REUTERS Peter Terium, Vorstandsv­orsitzende­r von Innogy.

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