Rheinische Post

Oberliga-Torhüter reden Klartext

Björn Nowicki und Sebastian Siebenbach sind Leistungst­räger bei ihren Vereinen Turu und SC West. Die beiden Keeper der Fußball-Oberligist­en haben eine klare Meinung. Nowicki fordert mehr Gegenwehr, Siebenbach Konzentrat­ion.

- VON MANFRED JOHANN UND CHRISTOPH ZABKAR

Turu – FC Kray. Am vergangene­n Spieltag konnten sich die Anhänger der Turu zum dritten Mal in dieser Saison über mehr als ein Tor freuen. Diese beiden Treffer in der Schlusspha­se der Partie beim SV HönnepelNi­edermörmte­r waren aber auch notwendig, um die Oberbilker vor ihrer sechsten Niederlage zu bewahren und mit dem 2:2 wenigstens noch einen Punkt zu retten.

Noch in der Kabine musten sich die Spieler von Trainer Frank Zilles die passenden Worte zur nur bedingt zufriedens­tellenden Leistung anhören. Nach dem Coach wandte sich auch Torhüter Björn Nowicki an seine Mitspieler. „Wir müssen uns das Glück jedes Mal erarbeiten und nicht frühzeitig die Köpfe hängen lassen“, appelliert­e er an sie. Und fügte hinzu: „Das gilt für die Nummer eins genauso wie für den letzten Einwechsel­spieler.“Dabei hätte der 24-Jährige allen Grund, sich von diesem Appell auszunehme­n. Nur 15 Tore hat er in elf Spielen zugelassen und dabei keines der Gegentore auf seine Kappe nehmen müssen. „Aber was nützt das, wenn wir die Mannschaft sind, die die viertschle­chteste Trefferquo­te in der Liga hat?“, fragt er rhetorisch.

Eine Erklärung dafür hat er nicht: „Zwar fehlt uns unser bester Torschütze Takehiro Kubo bereits seit Wochen, trotzdem müssen wir als Team zusammenst­ehen – und zwar ab sofort und in jedem Spiel.“Er denkt dabei natürlich an die kommende Partie gegen den FC Kray (morgen, 15 Uhr, Feuerbachs­traße). Bei den Essenern läuft es sogar noch schlechter. Nur ein Sieg aus elf Spielen führte zum 16. Tabellenra­ng. SpVg Schonnebec­k – SC West. Als Schwarz-Weiß Essens Stürmer Julian Bluni frei vor SC-West-Torwart Sebastian Siebenbach auftauchte, hatten die Gäste den Torschrei bereits auf den Lippen. Mit einer glänzenden Flugeinlag­e lenkte der Keeper den Ball aber noch um den rechten Pfosten.

Es war nicht die einzige Parade, mit der der Schlussman­n seinen Farben den fünften Sieg in der aktuellen Oberligasa­ison sicherte. „Für mich lief das Spiel nicht so schlecht“, urteilt Siebenbach, für den das 3:1 nach den beiden Fehlschläg­en gegen den VfB Hilden (1:4) und Krefeld-Fischeln (0:5) wohltu- end war. „Unsere Bilanz mit nur drei Niederlage­n ist sicherlich gut, aber man muss dann nicht immer vier oder fünf Gegentore bekommen“, konstatier­t der 27-Jährige und hofft darauf, auch das nächste Essener Oberligate­am ärgern zu können.

Morgen (15 Uhr, Sportanlag­e Schetters Busch) gastiert der SCW bei der SpVg Schonnebec­k, die neben dem KFC Uerdingen noch als einziges Team ungeschlag­en ist. „Um zu gewinnen, müssen wir einen kompakten Auftritt wie gegen Velbert hinlegen und im Verbund konzentrie­rt arbeiten“, erklärt Siebenbach und nimmt sich dabei selber in die Pflicht. Gerade gegen die 30-Tore-Offensive wird er sicherlich alle Hände voll zu tun bekommen.

Darauf wird ihn Torwarttra­iner Dennis Prostka einstellen, bei dem sich Siebenbach für seinen formstarke­n Auftritt bedankt: „Ich versuche, alles anzunehmen, was er mir beibringt. Bisher hatte ich kein besseres Torwarttra­ining“, schwärmt Wests Nummer eins. Vielleicht kann Siebenbach den Düsseldorf­ern ja erneut etwas Zählbares einfahren.

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FOTO: BENE, FALK JANNING Zwei Keeper in Grün: Björn Nowicki (Turu/links) und Sebastian Siebenbach riskieren für ihren Verein jedes Mal Kopf und Kragen.
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