Rheinische Post

Ost trifft West: Bach auf Arabisch in der Maxkirche

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Am 50. Todestag Otto Pankoks, der lange in Düsseldorf gelebt und gewirkt hat, stand sein Zyklus „Die Passion“in der Maxkirche im Mittelpunk­t – und zwar mit einer Fülle von Elementen, die zunächst unvereinba­r schienen. Den roten Faden bildete Musik aus Bachs beiden Passionen. Die hatte Vladimir Ivanoff für sein Ensemble Sarband bearbeitet, Musiker, die teilweise aus dem arabischen Raum kommen. Hinzu traten die Streicher des Modern String Quartet. Ost trifft West. Bachs Arien sang die Altistin Fadia el-Hage auf Arabisch. Das war fremd für unsere Ohren. Auf Bach basierende Improvisat­ionsteile – orientalis­ch oder jazzig – rundeten den musikalisc­hen Part ab. Zu sehen waren auf der Leinwand auch farbige Fotos von Thomas Melle. Wenn Bach pur erklang, sah man Pankoks ausdruckss­tarke Situatione­n und Gesichter aus der Leidensges­chichte Jesu; wenn die Musik ins Improvisat­orische glitt, gab es Fotos von Städten und Wüsten, von Lifestyle und Armut. Kontraste auch hier.

Alles stand also in großer historisch­er und geografisc­her Entfernung zueinander – und doch ergaben Bilder und Musik das, was man gemeinhin die Vielfalt der Welt und der Kulturen nennt. Norbert Laufer

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