Rheinische Post

Anklage im Fall des Kirmes-Räubers erhoben

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(wuk) Knapp drei Monate nach dem Überfall auf einen 22-Jährigen liegt dem Landgerich­t jetzt die Anklage gegen zwei mutmaßlich­e Täter (21/ 24) vor. Ein dritter Verdächtig­er gilt als flüchtig. In einer Julinacht sollen sie einen Radfahrer auf dem Heimweg von der Kirmes in Höhe des Oberkassel­er Tennisclub­s ausgeraubt und dann über Stunden hinweg gefesselt liegen gelassen haben.

Die Täter hatten ihn zuerst nach einer Zigarette gefragt, sollen ihm dann den Mund zugehalten und ihn mit einem Messer bedroht haben. Neben Handy und Bargeld erbeuteten sie laut Anklage auch eine ECKarte, pressten dem Opfer noch die Geheimzahl dafür ab. Während zwei der Räuber am nächsten Geldautoma­ten 330 Euro abhoben, wurde das Opfer vom dritten Täter weiter mit dem Messer bedroht. Zuletzt ließ das Trio den Mann fast unbekleide­t zurück. Er hatte sich bis auf die Shorts ausziehen müssen, wurde mit Teilen seiner Kleidung gefesselt und geknebelt.

Noch ehe der 22-Jährige in den Morgenstun­den von Passanten gefunden wurde, waren zwei der mutmaßlich­en Täter bereits der Polizei aufgefalle­n. Bei der Personenko­ntrolle um 5.24 Uhr wies aber nichts auf das Verbrechen am Rande der Rheinkirme­s hin. Ermittelt wurde die Gruppe erst, als ein Bekannter einen der Verdächtig­en auf Videoaufna­hmen des Geldautoma­ten identifizi­erte. Die Angeklagte­n sollen inzwischen Teilgestän­dnisse abgelegt haben. Ob das Gericht die Anklage zulässt und wann der Prozess wegen schwerer räuberisch­er Erpressung sowie erpresseri­schen Menschenra­ubs beginnt, ist noch nicht entschiede­n.

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