Mietspiegel stärken
Sie sind das Herzstück des deutschen Mieterhöhungsrechts: lokale Mietspiegel. Von der Gemeinde erstellt oder von den örtlichen Eigentümer- und Mietervereinen erarbeitet, geben sie Auskunft über die ortsübliche Vergleichsmiete und deren Entwicklung. Damit können Vermieter Mieterhöhungen bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete begründen und Mieter deren Berechtigung prüfen, ohne aufwendig und teuer vor Gericht prozessieren zu müssen.
Insbesondere in Ballungszentren und Universitätsstädten werden Mietspiegel von Vermietern jetzt häufig angegriffen. Sie kritisieren, Mietspiegel gäben nicht die Mieten wieder, die am Markt erzielbar seien und entfachen Gerichtsprozesse, um mit Sachverständigengutachten höhere Mieten durchsetzen zu können. Mietspiegel dienen aber auch dem Interesse von Mietern, dass Mieten bezahlbar bleiben, weil eine Mietwohnung kein x-beliebiges Wirtschaftsgut, sondern für den Mieter existenziell ist. Wenn bezahlbarer Wohnraum knapp ist, dürfen Mietspiegel deshalb nicht klein geredet, sondern müssen konsequent gestärkt werden, zum Beispiel durch bessere Grundlagen für die Ermittlung von Mietpreisen und die Beobachtung der Preisentwicklung.
Aktuell steckt ein Gesetzesvorschlag des Bundesjustizministeriums zur Stärkung von Mietspiegeln seit Monaten im Streit der Koalitionsparteien von CDU/CSU und SPD fest. Man kann nur hoffen, dass die Politik sich besinnt und zügig Mietspiegel wieder auf sichere Füße stellt. Wer sich um bezahlbares Wohnen sorgt, darf die Miete bei bestehenden Mietverhältnissen nicht aus den Augen lassen.
Franz-Georg Rips
Der Autor ist Präsident des Deutschen Mieterbundes. Machen wir uns nichts vor: Der beste Tipp wird oft nicht angenommen. Das gilt auch für die Ratschläge zum Sparen bei den Heizkosten, die man Jahr für Jahr liest. Man setzt sie einfach doch nicht um. Aber manches bleibt vielleicht hängen, wenn man weiß, wie viele Euro die eine oder andere einfache Veränderung in seinem Verhalten ausmacht. Experten wurden zum Beginn der Heizperiode gefragt: Was bringt das alles denn wirklich? Ein Grad kühler
Wer die Heizung minimal runterdreht, verliert nicht direkt an Komfort. Er spart aber Geld. Die optimale Temperatur von Wohnräumen liegt laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) bei 19 bis 21 Grad. Im Schlafzimmer kann es weniger sein, aber nicht unter 16 Grad.
Jedes Grad weniger spare rund sechs Prozent Heizenergie ein, erklärt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft „co2online“. Das haben Stichproben bestätigt. Bei einem durchschnittlichen unsanierten Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern und 22.500 Kilowattstunden Verbrauch pro Jahr lassen sich mit einer Gasheizung 1350 Kilowattstunden und damit etwa 115 Euro pro Jahr einsparen. Bei Heizöl macht es 65 Euro aus. Im teilsanierten Altbau mit 18.000 Kilowattstunden Verbrauch sind bei einer Gasheizung 1080 Kilowattstunden
Der Tipp Was bringt das?
(bü) Makler Ist in einem Maklervertrag vereinbart, dass das zu kaufende Objekt von – deutlich sichtbarem – Schimmel bis zur Übernahme „schimmelfrei“zu sein hat, so kann der Käufer wegen arglistiger Täuschung vom Kaufvertrag zurücktreten. Er ist auch nicht verpflichtet, die Maklergebühr zu bezahlen. Das Landgericht Frankfurt/Oder argumentierte, dass der rechtmäßige Rücktritt vom Kaufvertrag sich auch auf den Anspruch der Maklerprovision auswirke, nämlich „auflösend“. (LG Frankfurt/ Oder, 12 O 236/14) und 90 Euro möglich, mit Ölheizung 55 Euro. Stoß- statt Dauerlüften
Dauerhaft gekippte Fenster kühlen einen Raum und seine Wände aus, man lüftet damit auch die teure Heizwärme weg. Daher raten Ex-
Der Tipp
Aufzug Wohnt eine mittlerweile 82-jährige Frau seit 30 Jahren in einem Mietshaus mit einem Personenaufzug, so kann sie vom Vermieter fordern, diesen Aufzug zu modernisieren, wenn er vom TÜV still gelegt wird, da er keine Notrufvorrichtung besitzt. War „zu Beginn des Mietverhältnisses ein Personenaufzug vorhanden“(die Frau wohnt im dritten Stock und ist zu 100 Prozent schwerbehindert), so „gehört der Aufzug zum mietvertraglich vereinbarten Zustand der Mietsache“. (AmG München, 425 C 11160/15) perten, besser stoßzulüften – mehrfach am Tag für ein paar Minuten. Und am besten wird dabei für Durchzug etwa durch gegenüberliegende geöffnete Fenster gesorgt, dann tauscht sich die Luft noch schneller aus. co2online gibt sogar Empfehlungen, wie viele Minuten man in welchen Monaten gemäß der angenommenen Witterung lüften soll: im Oktober zwölf bis 15 Minuten, im November acht bis zehn Minuten, Dezember bis Februar vier bis sechs Minuten.
Was bringt das?
co2online geht von einer Ersparnis von Heizkörper entlüften
Befindet sich Luft in den Heizkörpern, können diese nicht richtig warm werden. Obendrein gluckern sie auch noch. Daher sollte man vor Beginn der Heizsaison die Heizkörper entlüften – indem man das Entlüftungsventil an der Seite aufdreht.
Der Tipp Was bringt das?
co2online schätzt, dass jährlich 20 Euro Ersparnis bei den Heizkosten durch das Entlüften möglich sind. Das entspricht einer angenommenen Einsparung von 1,5 Prozent. Modernes Thermostatventil installieren
Der Tipp
Über einen programmierbaren Temperaturregler lässt sich die Wunschtemperatur einstellen, er kann aber auch zeitweise die Heizung abstellen oder die Wärmezufuhr an den Raum mindern – etwa bei Abwesenheit oder nachts, wenn man unter der warmen Decke liegt. Selbst in Mietshäusern können Bewohner ihre eigenen Thermostatventile installieren, diese gibt es ab rund 30 Euro im Handel.
Was bringt das?
Laut co2online lassen sich mit programmierbaren Thermostaten etwa zehn Prozent Energie einsparen. Bei einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmeter Fläche und acht Heizkörpern kann das Austauschen der über 15 Jahre alten Thermostatventile gegen programmierbare Modelle 155 Euro im Jahr Ersparnis bedeuten. Der Preis für die neuen Geräte beträgt zehn bis 50 Euro pro Heizkörper.