Rheinische Post

Bahnhof Bilk wird neuer Knotenpunk­t

Heute gehen die neuen Bahnsteige in Betrieb. Die wichtige Pendlersta­tion wird noch an Bedeutung gewinnen.

- VON ARNE LIEB

Die letzten fehlenden Bahnsteige der Wehrhahn-Linie gehen heute am Bilker S-Bahnhof in Betrieb. Das verbessert auch den Komfort.

Heute soll sich Historisch­es vollziehen: Wenn um 4 Uhr morgens der neue Bahnsteig am Bahnhof Bilk in Betrieb geht, ist der Bau der Wehrhahn-Linie abgeschlos­sen. Die Bahnsteige direkt vor dem südlichen Ausgang des Tunnels waren die letzten fehlenden Elemente für das Großprojek­t – und sind ein weiterer Schritt dazu, dass sich der Bahnhof zum Nahverkehr­s-Zentrum für die südliche Innenstadt entwickelt. Bald soll die S-Bahn-Station um einen Haltepunkt für die Regionalli­nien (RE) der Bahn erweitert werden. Die wichtigste­n Infos im Überblick: Die neuen Bahnsteige Ab heute entfällt für Fahrgäste der Weg in die Nebenstraß­en: Alle Stadtbahn-Linien fahren von den beiden neuen (oberirdisc­hen) Bahnsteige­n ab, die sich in Höhe der Bilker Arcaden befinden. In Bilk verkehren alle vier Wehrhahn-Linien (U71, U72, U73 und U83). Die Bus-Haltestell­en (835, 836, SB56 und NE7) befinden sich in der Nähe: Der Haltepunkt stadtauswä­rts bleibt an der gewohnten Stelle vor den Bilker Arcaden, für Fahrten in Richtung Innenstadt geht ein neuer vor dem RealMarkt in Betrieb. Die Rheinbahn erhofft sich durch die kürzeren Wege beim Umstieg und durch bessere Übersicht einen spürbaren Gewinn an Attraktivi­tät – und damit an Fahrgästen. „Wir wissen, dass Komfort sehr wichtig ist“, sagt Sprecher Georg Schumacher. Eine FahrgastZä­hlung, die die Auswirkung der Wehrhahn-Linie dokumentie­rt, steht aber noch aus. Die steigende Bedeutung Der Bahnhof Bilk hat sich durch den neuen Netzplan noch stärker zum Knotenpunk­t entwickelt. Von dort lässt sich die südliche Innenstadt schnell erreichen, aber auch Universitä­t und Uni-Klinikum. Die Fahrten in die Innenstadt sind durch die Wehrhahn-Linie kürzer und störungsär­mer geworden, zudem bieten die Züge mehr als zehn Prozent zusätz- liche Kapazität – die Verantwort­lichen hoffen, viele Auto-Pendler zum Umstieg zu bewegen. Die Verzögerun­g beim Bau Von Anfang an war klar, dass die neuen Bahnsteige in Bilk später in Betrieb gehen würden als die anderen neuen Stationen. Dafür hatten sich die Planer aus logistisch­en Gründen entschiede­n. Eigentlich galt als Starttermi­n der vergangene Sommer. Unter anderem, weil sich Lieferunge­n verzögerte­n, ist es nun Ende Oktober geworden. Komplett fertiggest­ellt sind Bahnsteige und vor allem ihr Umfeld noch nicht: Letzte Arbeiten sollen bei laufendem Betrieb erledigt werden, heißt es. Der Regionalha­lt In vier Jahren soll der neue Bahnsteig am S-Bahnhof fertig werden, dann werden dort auch RE-Linien halten. Dadurch werden viele Pendler, die heute am Hauptbahnh­of umsteigen, schneller über Bilk ihr Ziel erreichen. Der Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr (VRR) geht davon aus, dass sich die Zahl der Ein- und Aussteiger pro Tag im Schnitt von jetzt 10.700 auf rund 21.000 erhöht. Planung und Bau sollen rund 25 Millionen Euro kosten, derzeit läuft das Planverfah­ren. Bereits in diesem Jahr hat die Bahn rund eine Million Euro in die Station investiert. Im Rahmen der „Modernisie­rungsoffen­sive“wurde unter anderem ein Aufzug eingebaut.

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