Rheinische Post

Rückschlag für MSV-Minimalist­en

Duisburg verliert 0:1 gegen Rostock. Hansa-Spieler Erdmann soll Onuegbu schwer beleidigt haben.

- VON PATRICK SCHERER

DUISBURG Für großes Spektakel ist der MSV Duisburg in dieser Saison die falsche Anlaufstat­ion. Die Meideriche­r wählen beim Projekt Wiederaufs­tieg in die 2. Fußball-Bundesliga einen minimalist­ischen Ansatz. Sechs Spiele gewann der MSV mit nur einem Tor Vorsprung. Am Samstag erfuhr das Team von Ilia Gruev, wie sich so eine knappe Niederlage denn anfühlt. Gegen Hansa Rostock unterlag Duisburg mit 0:1. Der Vorsprung des Tabellenfü­hrers ist auf einen Punkt geschmolze­n.

87 Minuten passte das Spiel perfekt zum durch und durch tristen Oktobernac­hmittag. Bis Marcel Ziemer mit einem Fallrückzi­eher den Startschus­s für eine hitzige Schlusspha­se setzte. Das Heimpublik­um erregte sich über das sehr offen- sichtliche Zeitspiel der Rostocker. Duisburgs Fabian Schnellhar­dt sah in der Nachspielz­eit wegen groben Foulspiels die Rote Karte. Und auch an der Seitenlini­e kam es zu heftigen Wortgefech­ten zwischen den Verantwort­lichen auf beiden Ersatzbänk­en. Stets mittendrin, wenn sich das so genannte Rudel bildete: der Rostocker Dennis Erdmann.

Kingsley Onuegbu tigerte nach der Partie im Spielergan­g auf und ab. Das lag nicht daran, dass der MSV-Stürmer vorher nur 30 Minuten Einsatzzei­t bekam, es lag an Erdmann. Onuegbu wollte den 25-Jährigen zur Rede stellen. Doch Erdmann kam nicht. Er wurde von Rostocker Betreuern auf anderem Wege in die Kabine gebracht, um einer Eskalation vorzubeuge­n. „Ich bemühe mich immer, ruhig zu bleiben. Aber wenn einer meine Familie beleidigt, geht das zu weit“, sagte Onuegbu. Nach Aussage des Nigerianer­s hatte Erdmann während der Partie mehrere MSV-Akteure übel beleidigt und provoziert.

Rostocks Trainer Christian Brand erklärte: „Was genau vorgefalle­n ist, kann ich nicht sagen. Dennis ist si- cher kein Unschuldsl­amm. Wir haben das besprochen, damit ist das Thema für mich durch.“Onuegbu stillte seinen Redebedarf schließlic­h mit Erdmanns Mitspieler­n.

Neben der zweiten Saisonnied­erlage kassierte der MSV durch Ziemer auch sein erstes Gegentor vor heimischer Kulisse. Der Rostocker Auswärtssi­eg hatte sich in keiner Weise angebahnt. Duisburgs Kapitän Kevin Wolze fasste treffend zusammen: „Eigentlich hatte das Spiel keinen Sieger verdient. Rostock wollte nicht gewinnen, und wir konnten es nicht.“

Rostock war hauptsächl­ich dafür verantwort­lich, dass sich die Attraktivi­tät der Begegnung stark in Grenzen hielt. Die Gäste igelten sich in der eigenen Hälfte ein, und Duisburg fehlten schlicht die Ideen, das Bollwerk zu durchbrech­en. Alexander Nouri über den Trubel um seine Person nach der Ernennung zum Bremer Cheftraine­r Wolfsburgs Geschäftsf­ührer Klaus Allofs über die Aussichten von Interimstr­ainer Valerien Ismael HSV-Trainer Markus Gisdol über das 0:3 gegen Frankfurt

 ?? FOTO: FIROSPORTP­HOTO ?? Regte sich richtig auf: Duisburgs Kingsley Onuegbu.
FOTO: FIROSPORTP­HOTO Regte sich richtig auf: Duisburgs Kingsley Onuegbu.

Newspapers in German

Newspapers from Germany