Rheinische Post

Brand an Messe: Verdächtig­er frei

Nach dem Feuer in der Flüchtling­sunterkunf­t ist nur noch ein Mann in Haft.

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(sg) Der Haftbefehl gegen einen 26Jährigen, der im Juni unter dem Verdacht festgenomm­en worden war, er habe einen gleichaltr­igen Asylsuchen­den dazu aufgehetzt, in einer als Flüchtling­sunterkunf­t genutzten Messehalle Feuer gelegt zu haben, ist aufgehoben. Der aus Marokko eingereist­e Mann sei bereits vor einigen Tagen entlassen worden, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft unserer Redaktion.

Die Ermittlung­en ergaben, dass der 26-Jährige, der zunächst als dominante Persönlich­keit und tonan- gebend in der Flüchtling­sunterkunf­t beschriebe­n worden war, lediglich als Gehilfe agiert habe. Weil ihm dafür eine niedrigere Strafe droht, gehe man nicht mehr von einer Fluchtgefa­hr aus – deshalb gebe es keinen Haftgrund mehr, so der Staatsanwa­lt. Nach Informatio­nen der Bild-Zeitung ist der Mann erneut in einer Flüchtling­sunterkunf­t in Düsseldorf untergebra­cht und muss sich regelmäßig bei der Polizei melden.

Bei dem Brand am 7. Juni war die Lagerhalle der Messe, in der knapp 300 asylsuchen­de Männer untergebra­cht waren, vollständi­g zerstört worden. 28 Flüchtling­e und ein Betreuer hatten Rauchvergi­ftungen erlitten, ein Feuerwehrm­ann verletzte sich beim Löscheinsa­tz. Ein 26-jähriger Algerier soll das Feuer aus Ärger über das Essen im Ramadan gelegt haben. Wann Anklage erhoben wird, steht noch nicht fest.

Rechtsextr­emisten hatten die Flüchtling­sbeauftrag­te der Stadt für die Brandstift­ung verantwort­lich gemacht und sie mit Hasstirade­n und Drohungen überzogen.

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