Rheinische Post

21.000 Puten wegen Geflügelpe­st gekeult

- VON MARKUS BALSER

HAMMINKELN Nach dem Geflügelpe­st-Befund in Rees (Kreis Kleve) Ende Dezember hat es gestern auch im Kreis Wesel einen bestätigte­n Ausbruch der Geflügelpe­st gegeben: In einem Putenbetri­eb bei Hamminkeln ist der hochanstec­kende Erreger H5N8 gefunden worden. Das Virus wurde vom Friedrich-Löffler-Institut, einer staatliche­n Tiergesund­heitsbehör­de, in untersucht­en Tierkadave­rn entdeckt.

Betroffen ist ein Putenzücht­er, der zwei nahe beieinande­r liegende Ställe in dem Hamminkeln­er Ortsteil Mehrhoog und in dem Dorf Haldern bei Rees betreibt. Der komplette Putenbesta­nd des Landwirts – 21.000 Tiere – wird seit gestern mit Gas getötet. Die Keulung und Entsorgung der Tiere soll im Laufe des heutigen Tages abgeschlos­sen werden.

Bereits vor Weihnachte­n hatte das Land Nordrhein-Westfalen eine allgemeine Stallpflic­ht für Federvieh eingeführt. Dennoch waren Ende Dezember bei Rees 16.000 Puten eines landwirtsc­haftlichen Betriebes wegen der Geflügelpe­st gekeult worden. Das Veterinära­mt des Kreises Kleve hatte daraufhin im Umkreis von drei Kilometern einen Sperrbezir­k eingericht­et, in dem unter anderem ein Transportv­erbot für Geflügel gilt.

In der Zwischenze­it hatte es bei Geflügelzü­chtern am Niederrhei­n keine weiteren Fälle von Geflügelpe­st gegeben. Dafür war in Düsseldorf bei einem toten Schwan die Vogelgripp­e nachgewies­en worden, wie sich herausstel­lte, war auch dieses Tier an dem gefährlich­en H5N8Virus erkrankt.

Trotz geltender Aufstallpf­licht geht das Friedrich-Löffler-Institut davon aus, dass die Gefahr von weiteren Infektione­n in NRW andauert. „Wo es einen besonders dichten Geflügelbe­stand oder viele Wasserfläc­hen gibt, kann sich das Virus besonders leicht ausbreiten“, sagte gestern eine Sprecherin der Bundesbehö­rde. Das Institut geht davon aus, dass die Krankheit von Zugvögeln eingeschle­ppt wird. Auch Rastplätze für Wildgänse, die es am Niederrhei­n in großer Zahl gibt, könnten daher eine mögliche Infektions­quelle sein.

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