Rheinische Post

Politiker machen Druck auf Ditib in Spitzel-Affäre

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BERLIN (RP) Die Debatte um den deutsch-türkischen Moscheedac­hverband Ditib weitet sich aus. Nachdem Ditib-Generalsek­retär Bekir Alboga in einem Gespräch mit unserer Redaktion bedauert hatte, dass Imame des Verbands Informatio­nen an die türkische Regierung weitergele­itet hätten, forderten Politiker Konsequenz­en. Die Integratio­nsbeauftra­gte der Bundesregi­erung, Aydan Özoguz (SPD), forderte die Ditib auf, sich von der türkischen Regierung unabhängig zu machen: „Ob und in welchem Umfang der Islamverba­nd für die Handlungen dieser Imame verantwort­lich ist, wird vom Generalbun­desanwalt geprüft.“Volker Beck (Grüne) forderte die Ditib-Führung auf, die Imame zu benennen. Ditib untersteht der türkischen Religionsb­ehörde Diyanet; 2016 hatte Diyanet Informatio­nen über die Bewegung des islamische­n Predigers Fethullah Gülen eingeforde­rt. Ihn macht die türkische Regierung für den Putschvers­uch im Sommer verantwort­lich. Laut Alboga sind „circa drei“Imame der Spitzel-Anweisung gefolgt.

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