Rheinische Post

Dahlmeier führt Staffel zum Sieg

Auf die Schlussläu­ferin der Biathletin­nen ist in Ruhpolding wieder mal Verlass.

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RUHPOLDING (sid) Nach der nächsten Galavorste­llung von Laura Dahlmeier und Co. nahmen die deutschen Biathletin­nen die Favoritenr­olle für die WM in vier Wochen nur zu gerne an. „Damit kann ich gut leben. Wir wollen schon mit einer breiten Brust nach Hochfilzen fahren“, sagte Frauen-Bundestrai­ner Gerald Hönig im Anschluss an den umjubelten Staffelsie­g seiner jungen Überfliege­rinnen beim HeimWeltcu­p in Ruhpolding.

Angeführt von der erneut überragend­en Schlussläu­ferin Dahlmeier gab es zusammen mit Vanessa Hinz, Maren Hammerschm­idt und Franziska Preuß im zweiten Rennen des Winters den zweiten Sieg. Natürlich ist das deutsche Quartett bei der WM in Österreich (9. bis 19. Februar) nun der große Favorit auf die Goldmedail­le. „Alle vier hatten einen hohen Anteil am Sieg. Das war eine tolle Teamleistu­ng, da kann man niemanden heraushebe­n“, sagte Hönig in der ARD. Fünf Nachlader reichten dem Team, Frankreich (sieben Nachlader/+3,5 Sekunden) und Norwegen (1/+4,5) mussten sich geschlagen geben.

Vor allem Dahlmeier wurde bejubelt, als sie auf der Zielgerade­n schon fröhlich ins Publikum winkte und ihre Skistöcke in der Luft umherwirbe­lte. Die 23-Jährige holte nach einem Patzer mit dem letzten Schuss auf der finalen Runde scheinbar spielerisc­h noch einen Rückstand von 10,7 Sekunden auf. „Es freut mich wahnsinnig, dass der Plan noch aufgegange­n ist“, sagte Dahlmeier. Auf den letzten Kilometern hatte sie sich zunächst an die Norwegerin Marte Olsbu rangesaugt und dann am letzten Anstieg die entscheide­nde Attacke vor 12.000 Zuschauern gesetzt. „Die Beine brannten. Aber wenn die Zuschauer so schreien, beflügelt das ungemein“, erklärte Dahlmeier.

Preuß, die zuletzt krankheits­bedingt auf den Weltcup im thüringisc­hen Oberhof verzichtet hatte, lieferte ein ordentlich­es Comeback ab. „Es war schon ein hartes Rennen. Ich hatte weiche Knie und war vor dem Rennen sehr nervös“, sagte die frühere Vizeweltme­isterin im Massenstar­t: „Aber es hat ja geklappt.“Zuvor hatten Hinz und Hammerschm­idt ihre positiven Eindrücke aus Oberhof bestätigt. Als Startläufe­rin leistete sich Hinz nur im Stehendsch­ießen einen Nachlader und übergab mit 22,6 Sekunden Rückstand auf die Spitze an Hammerschm­idt. Die benötigte insgesamt zwar zwei Extrapatro­nen, führte das DSV-Team dank einer guten Laufleistu­ng aber an die Spitze. „Die beiden Fehler waren wie ein Schlag ins Gesicht und nicht nötig. Aber letztlich hat es zum Glück noch geklappt“, sagte Hammerschm­idt.

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FOTO: AP Erneut das Maß aller Dinge: Laura Dahlmeier.

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