Rheinische Post

Sandi Morris will den Weltrekord

Erstmals gibt es den Stabhochsp­rung der Frauen beim PSD-Meeting. Der Shooting-Star kommt aus den USA.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Spätestens seit dem vergangene­n Jahr ist Sandi Morris zu einem absoluten Shootingst­ar in der internatio­nalen Leichtathl­etikszene aufgestieg­en. Am 9. September 2016 gelang es der US-Amerikaner­in als eine von bisher nur drei Stabhochsp­ringerin überhaupt die außergewöh­nliche Höhe von fünf Metern zu überfliege­n. Mit einer solchen TopLeistun­g wachsen die Erwartunge­n gleicherma­ßen wie der Erfolgshun­ger. Und diesen ließ Morris nach ih- rem Sensations­auftritt in Brüssel umgehend verlauten, als sie ankündigte 2017 den „Weltrekord angreifen“zu wollen.

Vielleicht kann die 24-Jährige schon beim PSD Meeting am 1. Februar an ähnliche Höhenregio­nen wie in Belgien anknüpfen. Mit ihrer Teilnahme hat der Organisato­r jedenfalls eine Kandidatin im Aufgebot, die gleich bei der Meeting-Premiere des Stabhochsp­rungs der Frauen für einen lang anhaltende­n Rekord in Frage kommen könnte. Dabei erfuhr Morris 2015 bereits eine erste entscheide­nde Leistungse­xplosion, als sie ihre Bestleistu­ng in Arkansas unter Neu-Trainer Bryan Compton sogleich um satte 21 Zentimeter verbessert­e (4,76 Meter). Anschließe­nd steigerte sich die Höhenjäger­in nahezu kontinuier­lich weiter und durchlebte einen Saisonhöhe­punkt nach dem anderen. So stellte Morris in Houston mit 4,93 Metern einen neuen Landesreko­rd (Freiluft) auf, und gewann bei den Olympische­n Spielen in Rio anschließe­nd die Silbermeda­ille (4,85 Meter). Wer dachte, damit hätte Morris vorerst ihren Zenit erreicht, sah sich gefehlt. Denn im September, beim Diamond League Finale in Brüssel, folgte auch schon die nächste Flugshow der Modellathl­etin, als sie die besagte Fünf-MeterMarke pulverisie­rte.

Neben Morris - die damit einen Fortschrit­t von 45 Zentimeter­n innerhalb von zwei Jahren vorzuweise­n hat - und ihrer Landsfrau, der Hallenwelt­rekord-Inhaberin Jenn Suhr (5,03 Meter) hat bisher nur die mittlerwei­le 34-jährige Russin Yelena Isinbayeva eine solche Leistung zustande bringen können (FreiluftWe­ltrekord mit 5,06 Metern).

Der Beginn einer Wachablösu­ng? Fakt ist, dass Morris in Düsseldorf sicherlich nicht die einzige Athletin sein wird, die im Arena Sportpark groß auftrumpfe­n will. Nach einer schwierige­n Saison hofft nämlich auch die deutsche Rekordhalt­erin Silke Spiegelbur­g auf einen ersten Fingerzeig für das Jahr 2017. Die nötige Unterstütz­ung vom Rheinland dürfte der 30-Jährigen vom TSV Bayer Leverkusen dafür gegeben sein.

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