Rheinische Post

15-Jährige shoppt für 6500 Euro mit gestohlene­r Karte

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(wuk) Rund drei Monate hat eine 15-jährige Schülerin gebraucht, um 6500 Euro für Mode, Schmuck und bei Disco-Besuchen auszugeben. Weil das aber nicht ihr eigenes Geld war, sondern vom Konto eines Camping-Vereins stammte, war die Jugendlich­e gestern beim Amtsgerich­t vorgeladen. Sie wurde zu zwei Wochen Jugendarre­st und 80 Stunden Sozialarbe­it verurteilt.

Kleinlaut gestand die Schülerin unter Ausschluss der Öffentlich­keit, ihrem Großvater aus dessen Wohnung in Eller vor rund einem Jahr heimlich jene Bankkarte samt PinNummer entwendet zu haben, die auf das Konto eines Camping-Vereins lief. Durch 16 Abhebungen an verschiede­nen Geldautoma­ten räumte die Schülerin dann das Konto nach und nach leer und leistete sich davon Dinge, die von ihrem Taschengel­d sonst unmöglich zu finanziere­n gewesen wären. Im Prozess gab das Mädchen außerdem noch zu, bei einem Kaufhaus vier Kondome entwendet zu haben – aber nur, um sie dann für Wasserbomb­en zu verwenden.

Die 15-Jährige wurde von der zuständige­n Jugendrich­terin wegen des Bankkarten­diebstahls, des 16fachen Computerbe­truges und des Diebstahls geringwert­iger Sachen verurteilt und vorerst der Weisung und Betreuung der Jugendgeri­chtshilfe unterstell­t. Der bestohlene Großvater bringt dem Mädchen allerdings wohl so viel Nachsicht entgegen, dass er gestern zwar als Zeuge mit zu der Gerichtsve­rhandlung erschienen war, seine Enkelin vor Prozessbeg­inn jedoch mit herzlicher Umarmung begrüßt hat.

Ob und wie die verprasste­n Ersparniss­e des Camping-Vereins jetzt auf dessen Konto zurückflie­ßen könnten, wurde in dem Prozess nicht bekannt.

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