Rheinische Post

Landesregi­erung stellt Islamverba­nd Ditib Ultimatum

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DÜSSELDORF (hüw) NRW hat den Ton gegenüber dem Islamverba­nd Ditib verschärft. Er warte noch immer auf eine Kontaktauf­nahme und werde sich nicht mehr allzu lange gedulden, sagte Integratio­nsminister Rainer Schmeltzer (SPD). Die Landesregi­erung erwarte, dass sich die Organisati­on, die in Deutschlan­d 900 Moscheever­eine betreut, von der Türkei lossagt. Schmeltzer fügte hinzu, dass dies die Position der Landesregi­erung sei. Sollte Ditib der Aufforderu­ng nicht nachkommen, könnte die Regierung die Zusammenar­beit mit der Organisati­on beenden, erklärte er.

Ditib war ins Zwielicht geraten, nachdem einige ihrer Prediger (Imame) die Namen von angebliche­n Anhängern von Fethullah Gü- len nach Ankara gemeldet hatten. Gülen gilt als Erzfeind des türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan. Unter den in NRW bespitzelt­en Personen sollen sich fünf Lehrer befinden, die an staatliche­n Schulen Islamunter­richt erteilen.

Ditib hat zwar erklärt, den Sitz im Beirat für den Islamunter­richt in NRW einstweile­n ruhen zu lassen. Die vom Land gewünschte Erklärung hat die Organisati­on aber noch nicht abgegeben. Laut Schmeltzer würde es zunächst reichen, wenn Ditib eine Satzungsän­derung ankündigt, die den Abnabelung­sprozess von der Türkei einleitet. DitibImame werden vom türkischen Staat ausgebilde­t und bezahlt. Schmeltzer machte klar, dass NRW dies nicht mehr hinnehmen wolle.

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