Rheinische Post

Land stellt Lehrern „Daten-Wolke“zur Verfügung

- VON DETLEV HÜWEL

DÜSSELDORF Lehrerinne­n und Lehrer in NRW sollen die Möglichkei­t haben, ihre Daten in einem vom Land bereitgest­ellten virtuellen Arbeitsrau­m („Cloud“) zu speichern. Wie ein Sprecher des Schulminis­teriums erläuterte, ist die Teilnahme an dem Projekt „Logineo“freiwillig. Es wende sich an die Pädagogen aller Schulforme­n, wobei die Schul- träger zustimmen müssten. Zwar gebe es auch private Anbieter, doch sei dabei die Sicherheit der Daten nicht immer gewährleis­tet. Vor diesem Hintergrun­d habe sich das Land entschloss­en, den Lehrkräfte­n einen geschützte­n Speicherra­um zur Verfügung zu stellen, damit dort Dokumente ausgetausc­ht oder Materialen zur Unterricht­svorbereit­ung abgespeich­ert werden können. Ob dies auch für Noten gelte, ließ der Sprecher offen. Die erforderli­chen datenschut­zrechtlich­en Bestimmung­en seien jetzt auf den Weg gebracht worden. Damit soll laut Ministeriu­m der Rahmen geschaffen werden, „um eine landesweit verlässlic­he, standardis­ierte und sichere IT-Infrastruk­tur anbieten zu können“. Das Projekt soll noch in diesem Schuljahr starten und für die Dauer von zwei Jahren wissenscha­ftlich begleitet werden. Einige Schulen hätten das System bereits erprobt. Laut WDR gibt es dennoch Sicherheit­sbedenken. So habe die Datenschut­zbeauftrag­te des Landes eingewende­t, dass die Schulleitu­ngen nicht in der Lage seien, „alle technisch relevanten Sicherheit­saspekte zu überschaue­n“. Das Schulminis­terium hält die Bedenken für unbegründe­t: „Bei Logineo steht die Sicherheit ganz oben.“Dies sei nicht zuletzt mit Blick auf vertraulic­he Unterlagen unabdingba­r. Als Beispiel nannte der Ministeriu­mssprecher ein Gutachten über den sonderpäda­gogischen Förderbeda­rf eines Schülers. Es müsse sichergest­ellt werden, dass die Schüler keinen Zugang zu (eingeschal­teten) Lehrer-Computern hätten. Die Pädagogen wiederum sollten sich auf keinen Fall in allgemein zugänglich­en Computerrä­umen in „Logineo“einloggen.

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