Rheinische Post

Ryanair will nach Düsseldorf

Der irische Billigflie­ger setzt auf die geplante Kapazitäts­erweiterun­g.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

KÖLN/DÜSSELDORF Der europaweit größte Billigflie­ger, Ryanair, möchte auch Verbindung­en ab Düsseldorf anbieten. Das sagte der RyanairVor­stand David O’Brien, zuständig für die Routenplan­ung, unserer Redaktion. O’Brien berichtete, er habe regelmäßig­en Kontakt zur Geschäftsf­ührung des Flughafens in der NRW-Landeshaup­tstadt. Bisher sei aber nicht möglich gewesen, ihm ausreichen­d Flugrechte anzubieten. Eine Änderung erwartet der Ire, wenn der Airport Düsseldorf die beantragte Erhöhung der Kapazitäte­n um 18 Prozent erhält. „Wenn Düsseldorf wachsen kann, sehe ich eine große Möglichkei­t. Dann müssen wir zwar noch über die Landegebüh­ren reden, aber insgesamt ist Düsseldorf für uns sehr attrraktiv im Zentrum von NRW.“

Scharf kritisiert­e der Manager, dass Air Berlin und Lufthansa den deutschen Markt und speziell Düsseldorf und Berlin abschotten würden. „Die beiden fusioniere­n doch faktisch miteinande­r, wenn Lufthansa eine ganze Reihe an Jets der angeschlag­enen Air Berlin übernimmt und wenn ein Lufthansa- Manager Vorstandsc­hef von Air Berlin geworden ist.“Lufthansa würde Air Berlin nur unterstütz­en, damit „andere Wettbewerb­er keine Chance auf Start- und Landerecht­e haben“. Dies sei eine „Verschwöru­ng“.

Wie sehr Ryanair angreifen will, demonstrie­rte O‘Brien bei der Vorstellun­g neuer Ziele ab Köln in einem Gespräch mit mehreren Journalist­en. Beim nächsten Winterflug­plan wird die Zahl der Ziele ab der Domstadt um sechs auf 25 steigen. So kommen Sevilla, Venedig und Bologna hinzu. In Deutschlan­d wolle Ryanair den Marktantei­l mittelfris­tig von sieben Prozent auf 20 Prozent erhöhen, sagte eine Sprecherin.

Speziell an Großflughä­fen will Ryanair wachsen und ist ab März auch in Frankfurt präsent. In Weeze am Niederrhei­n solle die Kapazität so groß bleiben wie bisher, heißt es.

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FOTO: REUTERS Ryanair-Manager David O’Brien.

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