Rheinische Post

HSV macht Fans wieder glücklich

Nach zwei Heimsiegen im neuen Jahr ist die Euphorie groß. Trainer Gisdol und Sportchef Todt warnen vor Übermut.

- VON THOMAS PRÜFER

HAMBURG Die HSV-Anhänger sangen „Wir fahren nach Berlin“, die Spieler träumen von Europa: Beim Dauer-Krisenclub Hamburger SV haben zwei Heimsiege binnen vier Tagen wieder einmal im Handumdreh­en für eine große Euphorie gesorgt. Bei der Ehrenrunde vor der HSV-Kurve im eiskalten Volksparks­tadion erwärmten sich am Dienstagab­end Fußballer und Fans an ihren Gedanken um das nähergerüc­kte DFB-Pokalfinal­e und die mögliche Rückkehr auf die internatio­nale Bühne. „Natürlich wollen wir ins Fi-

Dennoch haben die Erfolge im Punktspiel über Leverkusen (1:0) und der mit gut zwei Millionen Euro versüßte Pokal-Viertelfin­aleinzug dafür gesorgt, dass die über Jahre von den Profis nicht verwöhnten HSV-Fans wieder hinter ihren Lieblingen stehen. Jahresüber­greifend war es sogar der vierte Pflichtspi­elHeimsieg in Serie für den HSV, dem dies zuletzt vor vier Jahren unter Trainer Thorsten Fink gelungen war.

Dabei musste Gisdol verletzung­sbedingt gleich sechs Veränderun- gen in der Startelf vornehmen. „Ich hatte Befürchtun­gen, dass dies des Guten zuviel sein könnte. Aber die Mannschaft hat gut und disziplini­ert gespielt“, meinte er zufrieden. Nebenbei zeigten die neu aufgeboten­en Kicker, darunter der brasiliani­sche 9,2-Millionen-Winterzuga­ng Walace bei seinem Debüt, dass auf sie Verlass ist. „Walace hat zum Start eine couragiert­e, ordentlich­e Leistung gezeigt“, befand Gisdol. „Und wir haben gesehen, dass wir eine Reihe guter Spieler haben.“

Einer davon war Gideon Jung, der mit seinem ersten Pflichtspi­eltor in der 5. Minute früh die Basis zum späteren Erfolg legte. Er bereitete zudem die Entscheidu­ng durch Bobby Wood (75.) vor. „Er ist ein toller Spieler mit einer glänzenden Perspektiv­e. Da er oft nicht so wahrgenomm­en wird, freut es mich für ihn besonders“, sagte Gisdol über den zurückhalt­enden Mittelfeld­Abräumer. Auch Todt lobte den mit der DFB-Trophäe als „Man of the Match“ausgezeich­neten 22-Jähri- gen: „Gideon ist Mister Zuverlässi­g.“

Der Youngster wollte seinen Klasseauft­ritt hinterher nicht so hoch hängen. „Wenn jeder seinen Teil beiträgt, kann man als Team erfolgreic­h sein.“Die Freude über seinen Premierent­reffer für den HSV konnte er aber doch nicht kaschieren. „Ich danke dem lieben Gott, dass heute alles so gut geklappt“, sagte Jung und hoffte, dass es positiv weitergeht für den HSV: „Jetzt wünsche ich uns eine gute Auslosung“.

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FOTO: DPA Der Jubel beim HSV nach dem Sieg im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln ist riesig.

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