Vorstandschef Schäfer ist gefordert
verpasst hat. Immerhin ist es Schäfer gelungen, einen ähnlichen Gau wie im Bereich Trikotsponsor zu verhindern. Die Lücke, die der jahrzehntelange Sportausrüster Puma riss, der im Sommer dem Klub den Rücken kehrt, wird durch Uhlsport geschlossen. Das neue Unternehmen zahlt 100.000 Euro mehr, genießt aber (noch) nicht den Ruf einer internationalen Marke.
Doch Schäfers Zwischenbilanz in seinen Kernbereichen fällt mau aus. Vom Aufsichtsrat hat er vor seinem Amtsantritt den Auftrag erhalten, den Verein in den Bereichen Marketing, Organisation und Finanzen neu zu strukturieren. Das versucht er, indem alle Fäden bei ihm zusammenlaufen, was nicht per se schlecht ist.
Doch Schäfer glänzt vor allem durch nicht immer unumstrittene Personalentscheidungen. Dem langjährigen Marketingchef Carsten Franck wurde seine Entlassung mit einer sechsstelligen Abfindung versüßt. Dafür leistet sich Schäfer einen Assistenten namens Alexander Steinforth, der im erweiterten Management von Manchester United tätig war und 120.000 Euro pro Jahr erhalten soll. Ob auch in den von Paul Jäger und Sven Mühlenbeck verantworteten Bereichen Finanzen und Organisation in absehbarer Zeit personelle Veränderungen folgen, darüber wird seit Wochen spekuliert.
Schäfer ist nach nur zehn Monaten an einem Punkt angelangt, wo er nicht nur durch kostspielige personelle Veränderungen, sondern durch Erfolgsmeldungen in seinen Kernbereichen Marketing und Sponsoring punkten muss. Da reicht ein neues Konzept für die Arena nicht aus. Im vergangenen Geschäftsjahr hat der Verein einen Verlust von 1,88 Millionen Euro gemacht, auch in dieser Saison wird er ein Minus ausweisen. Morgen gegen Mannheim werden die beiden verletzten Verteidiger Stephan Daschner und Tim Schüle ebenso fehlen wie die Stürmer Alexander Preibisch (verletzt) und Brandon Yip (gesperrt). Dafür sind die beiden Verteidiger Tim Conboy und Henry Haase wieder dabei. Aber selbst diese Personalien interessieren Trainer Kreutzer nur am Rande: „Wichtig ist, dass die Mannschaft dran glaubt, auch wenn kein anderer mehr dran glaubt.“ Der DEG ist es auch im Saisonverlauf nicht gelungen, die zweite große TV-relevante Fläche auf dem Trikot zu vermarkten. Daher wird sie nun von der Stadt Düsseldorf genutzt, um für die sportlichen Großereignisse in der Stadt zu werben: die Tischtennis-Weltmeisterschaft, die Triathlon-Europameisterschaft und die Tour de France.